(Foto: IBAarau)
Aarau – Die überdurchschnittlich warme Witterung hat 2014 die Strom- und Erdgaslieferungen der IBAarau spürbar reduziert. Dennoch hat die IBAarau Gruppe in allen Aktivitäten positive Jahresergebnisse erzielt und das Jahresbudget übertroffen. Der Reingewinn beträgt dank gestiegenen Renditen auf den Wertschriftenanlagen 20 Millionen Franken und ist damit praktisch gleichauf mit dem umsatzstärkeren Vorjahr.
Die Gesamtleistung der IBAarau-Gruppe beläuft sich auf 147,5 Millionen Franken, rund 3 Prozent unter Vorjahreswert. Die Dienstleistungserlöse der Aktivitäten am freien Markt liegen um knapp 10 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Bilanzsumme hat sich um 17,2 Mio. auf 454 Mio. Franken erhöht. Im operativen Ergebnis (EBIT) von 16,9 Mio. Franken widerspiegeln sich witterungsbedingte Einflüsse. Die Abnahme beträgt 0,9 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahreswert. Im Geschäftsjahr 2014 erzielte die IBAarau-Gruppe einen konsolidierten Jahresgewinn von 20 Mio. Franken (Vorjahr 20,1 Mio.). Die Wertschriften haben erneut eine hohe Nettorendite von 9,2 Prozent (Vorjahr 8,1 Prozent) erwirtschaftet und damit wesentlich zum erfolgreichen Gesamtergebnis beigetragen.
Leicht höhere Dividende
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung empfehlen der Generalversammlung eine Dividendenausschüttung von 23 Franken pro Aktie, was einer leichten Erhöhung gegenüber den beiden Vorjahren entspricht.
Weniger Stromabsatz
Aufgrund des überdurchschnittlich warmen Jahres hat der Stromabsatz im IBAarau-Netz um 3,9 Prozent auf 519,8 Gigawattstunden (GWh) abgenommen. Die Stromlieferung durch die IBAarau Strom AG hat mit 469,9 GWh bzw. 15,9 Prozent unter Vorjahr abgeschlossen. Der grosse Rückgang ist auf die gebündelte Beschaffung eines Grosskunden am freien Markt zurückzuführen. Der Anteil umweltfreundlich produzierter Stromprodukte ging aufgrund des wesentlich tieferen Stromabsatzes ebenfalls leicht zurück. Per 31. Dezember 2014 bezogen 2441 (+ 7) Naturstromkundinnen und -kunden 35,3 GWh (ca. -2,6 GWh).
Konstante Eigenproduktion im Kraftwerk
Die Stromproduktion im eigenen Kraftwerk liegt mit 107,5 GWh genau auf dem langjährigen Mittelwert und um 5,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.
2014 hat die IBAarau Kraftwerk AG drei weitere grosse Photovoltaikanlagen realisiert. Per Jahresende umfasst das Portfolio neun Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von rund 0,8 Megawatt. Diese produzieren 0,6 GWh erneuerbare Sonnenenergie. Zusammen mit den Anlagen der Kunden wurden 2014 rund 3 GWh oder etwa 1 Prozent der benötigten Strommenge produziert.
Ebenfalls weniger Erdgas abgesetzt
Der Erdgasabsatz reduzierte sich aufgrund der hohen Durchschnittstemperaturen um 55,3 GWh auf 468,2 GWh. Gegenüber dem eher kühlen 2013 mit 3410 Heizgradtagen wies das Jahr 2014 mit 2734 rund 20 Prozent weniger Heizgradtage aus. Der Anteil der Wynagas AG im Wynental konnte dank zusätzlicher Industrie- und Gewerbekunden von 44,7 GWh um 13,6 GWh auf 58,3 GWh gesteigert werden.
Die Energiezentrale Kasino mit Wärme- und Kälteerzeugung mittels Grundwasserwärmepumpen wurde 2014 in Betrieb genommen. Erste Kunden wurden ab Herbst mit Wärme und Kälte versorgt. Der Verbund Kasino umfasst per Ende 2014 rund 1,7 Kilometer Wärme- und Kälteleitungen. Im März 2014 starteten die Bauarbeiten zur Energiezentrale Torfeld. Im August folgte der dazugehörende Leitungsbau. Per Ende 2014 waren rund 1 Kilometer Versorgungsleitungen erstellt. Die Inbetriebnahme der Energiezentrale Torfeld ist für die zweite Jahreshälfte 2015 geplant.
Trinkwasserverbrauch stagniert
Der Trinkwasserabsatz bei den Detailkunden hat sich im Vergleich zum Vorjahr praktisch nicht verändert. Hingegen ist er bei den Wiederverkäufergemeinden um rund 1 Prozent gesunken. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern liegt entsprechend um 18‘000 Franken unter dem Vorjahresergebnis. 2014 können die Investitionen der IBAarau Trinkwasser AG nicht vollumfänglich aus dem erwirtschafteten Cashflow finanziert werden.
Elektro AG erneut über Erwartungen
Deutlich über den Erwartungen hat die IBAarau Elektro AG das Geschäftsjahr abgeschlossen. Die Nettoerträge von 23,3 Mio. Franken übertreffen die Vorjahreserträge um knapp 10 Prozent. Das breite Angebot, die nach wie vor anhaltende Bautätigkeit im Versorgungsgebiet und die hohe Auslastung haben zu diesem sehr guten Resultat beigetragen. Die IBAarau Elektro AG ist erfolgreich in das neue Geschäftsjahr gestartet. Die Auslastung ist nach wie vor in allen Segmenten erfreulich. Mit der Umsetzung der Effizienzmassnahmen der Energiestrategie 2050 und dem Ausbau der dezentralen Produktionsanlagen erwartet die IBAarau Elektro AG weiterhin hohe Auslastung.
Hohe Investitionen in Netze und Versorgungssicherheit
Die Investitionen in Netzerweiterungen, Produktionsanlagen, Ersatzinvestitionen in Versorgungssicherheit und Weiterausbau der Produktionsbeteiligungen betrugen 49,5 Mio. Franken (Vorjahr CHF 45,2 Mio.). Diese konnten nicht vollumfänglich mit dem Cashflow des Geschäftsjahres 2014 von 43,1 Mio. Franken finanziert werden. Mit dem Neubau des Bürogebäudes und Werkhof, der Kraftwerkserneuerung und dem weiteren Ausbau der Wärme- und Kälteversorgung stehen weitere investitionsreiche Jahre bevor.
Positiver Ausblick
Die Erwartungen für 2015 liegen im operativen Bereich durch das kalte erste Quartal leicht über dem Vorjahr. Aufgrund der Einsprache von Aqua Viva und weiteren Umweltschutzorganisationen gegen die Erteilung der Kraftwerkskonzession des Kantons Aargau wird das Kraftwerkerneuerungsprojekt nochmals um einige Monate verzögert. Bis zum Vorliegen der neuen Konzession kann die IBAarau Kraftwerk AG die bestehenden Kraftwerkanlagen unterbruchsfrei ohne weitere Auflagen betreiben. Der Einfluss des Euro-Kurses wird Ende Jahr überprüft werden und betrifft allenfalls die Wind-Anlagebeteiligungen von Swisspower Renewables AG und Repartner Produktions AG im Ausland. (IBAarau/mc)