IFRS-Standards: Mehr Transparenz und mehr Aufwand
Zürich – Schweizer Unternehmen, die nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS bilanzieren, müssen ab 2013 wegen des geänderten Standards IAS 19 mit höheren Kosten für die betriebliche Vorsorge rechnen. Gemäss der jüngsten IFRS-Studie des Wirtschafts- und Beratungsunternehmens Deloitte ist mit einer durchschnittlichen Zunahme der zu bilanzierenden Vorsorge-Kosten um rund 72% zu rechnen. Zudem wird wegen der Elimination der Korridor-Methode bei 58% der Unternehmen das Eigenkapital um einen Schlag um 5% oder mehr sinken.
Ausgewertet wurden in der dritten IFRS-Studie von Deloitte die Jahresabschlüsse, Geschäftsberichte sowie die Präsentationen an Bilanzpressekonferenzen von 30 in der Schweiz börsenkotierten Unternehmen. Die Deloitte Studie berücksichtigt in den Geschäftsberichten nicht nur die Finanzkennzahlen, sondern zum ersten Mal auch die narrativen Textpassagen und vergleicht deren Aussagen mit Äusserungen, die gegenüber Analysten und der Presse während der Präsentation der Jahresergebnisse gemacht wurden.
Nicht alle Informationen in den IFRS-Kennzahlen
Wie sich zeigt, wurden teilweise in den Präsentationen Informationen weitergegeben, die so nicht in den Kennzahlen nach IFRS enthalten sind. «Es macht den Anschein, dass es die IFRS-Werte dem Management nicht erlauben, das Jahresergebnis gebührend zu kommentieren», sagt Martin Welser, Partner Wirtschaftsprüfung bei Deloitte und Mitautor der Studie. Die IFRS-Studie von Deloitte ist die einzige dieser Art in der Schweiz. (Deloitte/mc/hfu)