Zürich – Seit dem Hochspringen am 1. März hat der S&P 500 etwas Dampf abgelassen und ist jeden Tag etwas gesunken, ausser letzten Freitag. Der S&P 500 gab über die Woche 0.4% nach, der DAX 0.5% und der SMI stagnierte. Im DAX ist Adidas mit dem guten Ausblick 11% davongerannt, wogegen die massive Kapitalerhöhung die Deutsche Bank am Montag 8% abstürzen, aber über die Woche moderatere 4.6% einbüssen liess. Im Sog der steigenden Zinsen waren Bankaktien nämlich global gesucht.
Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen kletterten in den USA auf 2.58%, dem oberen Band einer dreimonatigen Seitwärtskonsolidierung. Ein Anheben des Zinssatzes um 0.25% am kommenden Mittwoch durch das FED wird nun eingepreist. Auch in Deutschland haben die Zinsen seit anfangs März von 0.20% auf 0.48% angezogen. Ein ähnliches Bild in der Schweiz, wo die zehnjährigen Zinsen von -0.20% gegen Null ziehen.
Die EZB liess Zinsen und das bisherige Kaufprogramm unverändert. Allerdings schien Mario Draghi etwas weniger taubenhafte Worte als auch schon zu wählen, was als ersten Hinweis darauf gewertet wurde, dass auch in Europa die Tiefzinspolitik auslaufen könnte. Damit löste sich der EUR/USD von der kritischen Marke bei 1.05 und konnte auf knapp 1.07 anziehen. Der USD/CHF bewegte sich seitwärts um 1.01. Der Druck auf dem EUR liess etwas nach und der EUR/CHF konnte auf 1.08 anziehen.
Rohstoffwerte unter Druck
Im bisherigen Rally verzeichneten die Rohstoffpreise durchs Band einen Rücksetzer von um die 5% über die Woche. Auch die Edelmetalle gaben nach. Der Goldpreis sank auf die psychologische Marke von USD 1200 pro Unze, ein Wochenverlust von 2%.
Der Ölpreis erlitt am Mittwoch einen Rückschlag von 5% und von 7% über die Woche. Damit notierte das Fass Brent wieder näher bei USD 50, zurück auf das Niveau von vor dem OPEC Meeting in Wien vom 29. November. Auslöser waren markant angestiegene Lager in den USA sowie steigende Fördermengen in den USA.
Die Aktienmärkte konsolidieren, weil die Anleger hin und her gerissen scheinen zwischen Gewinnmitnahmen und Einsteigen ins verpasste Rally der letzten Monate. Die hohe Bewertung stört kaum, solange die globale Wirtschaft weiter läuft, die Gewinne wachsen und Bonds bei steigenden Zinsen immer unattraktiver werden. Wir hätten in den letzten Wochen eine kleine Kurskorrektur als gesund empfunden, welche aber anscheinend nicht kommt. Wir sehen das Kräfteringen zwischen den Bullen und den Bären, weshalb wir eher Aktien zukaufen würden, welche nach einer Korrektur oder Konsolidierung wieder Schwung holen könnten. Dazu zählen Deutsche Post, wo man an der anhaltenden globalen Expansion der Warenströme bei noch moderater Bewertung partizipieren kann.
Essilor im Fokus
Interessant erscheint uns Essilor. Als globaler Leader bei Brillengläsern entsteht mit dem Merger mit Luxottica, dem globalen Leader bei Sonnenbrillen, ein Powerhouse. Am 16. März präsentiert Essilor den Jahresabschluss und dürfte mehr Information zum Merger abgeben. Der Aktienkurs ist bei der Ankündigung des Merger von EUR 100 auf EUR 120 hochgespickt, hat danach wieder auf EUR 109 korrigiert und könnte nun wieder Schwung aufnehmen. (IHAG/frp/mc/ps)