Zürich – Die negativen Signale auf Makroebene werden ignoriert und die meist positiven Quartalsabschlüsse rücken in den Vordergrund. So konnte der Der S&P 500 im Wochenvergleich 2.0% zulegen, der Euro Stoxx 50 1.3%, der Dax 3% und der SMI 1.3%.
Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen sanken in den USA leicht und entwickelten sich in der Schweiz seitwärts. Das Beibehalten des tiefen Zinsniveaus durch das FED lässt hingegen den Dollar stetig sinken und der USD/CHF-Kurs schwächte sich von 0.88 auf 0.87 ab, der USD/EUR-Kurs von 1.46 auf 1.48. Trotz weiterer Verdüsterung der Schuldensituation in der Peripherie der EU kann sich der EUR/CHF-Kurs bei 1.29 halten. Die internationalen Ströme scheinen sich momentan auf den sinkenden Dollar zu konzentrieren.
Trend zeigt klar nach oben
Die Dollarabwertung und das Image einer Inflationsversicherung liessen den Goldkurs nach dem Durchstossen der USD 1500er Marke vor Ostern weiter auf USD 1536 pro Unze (31 Gramm) klettern. Der Ölpreis für Brent entwickelte sich seitwärts und schloss bei USD 125.5 pro Barrel. In Libyen ziehen sich die Kämpfe dahin und Syrien dürfte kaum eine Einmischung aus dem Westen erleben, weil der Aufstand verzettelt ist und sich kein Ansprechpartner abzeichnet. Sowohl S&P 500 als auch der Dax konnten die Resistance vom Februar locker durchstossen und notieren auf einem Dreijahreshoch. Der Trend zeigt klar nach oben und negative Nachrichten belasten nicht lange. Kurzfristig scheinen die Märkte aber überkauft und die alten Börsenweisheiten zum Monat Mai werden wieder aufgefrischt. Andererseits waren die Quartalsabschlüsse und die Ausblicke für 2011 durchwegs gut oder besser als erwartet. Die Unternehmen sind in einer starken Verfassung wie schon lange nicht mehr, sind finanzkräftig, das Übernahmekarussell dreht sich immer schneller (Synthes, wer ist der nächste?) und die in diesen Tagen ausgeschütteten Dividendenrenditen liegen meist über den mageren Bondrenditen. Somit konnte das starke Mikroumfeld die Makrosorgen übertrumpfen.
Nicht alle Marktteilnehmer sind genügend investiert
Nicht alle Marktteilnehmer sind genügend investiert und somit gibt es keine Euphorie, was eigentlich das positive Momentum in Schwung halten könnte. Wir würden daher dabei bleiben und die Stopps nachziehen. In der Schweiz gefällt uns Adecco gut, welche nach der Kapitalrückzahlung von CHF 1.10 kurz unter Druck kam. Falls der Widerstand bei CHF 62.60 genommen wird, ist der Weg frei Richtung CHF 66 (1. Quartalszahlen am 10. Mai). Im Soge der guten Autowerte konnte der Zulieferer Georg Fischer aus dem Seitwärtsband ausbrechen und der Weg nach oben scheint frei. In Europa gefällt uns die Deutsche Post (1. Quartalszahlen auch am 10. Mai), weil sie gegenüber dem Dax noch Aufholpotential hat und die Branchenkonkurrenten (Kühne+Nagel, UPS) bereits gute Quartalszahlen mit danach steigenden Kursen vorgelegt haben. (IHAG/mc/hfu)