IHAG-Kommentar: Börsen drehen nach oben – Sommer-Rally statt Flaute?

Symbolbild IHAG Privatbank

Zürich – Gute Arbeitsmarktdaten und die Bestätigung der Tiefzinspolitik der EZB hievten am Donnerstag den Dow Jones Industrial erstmals auf einen Schlussstand von über 17’000 und den DAX wieder auf über 10‘000 Punkte. Über die Woche gewann der S&P 500 1.3%, der SMI 1.4% und der Euro Stoxx 50 bereits 2.1%.

Bei den Zinsen kam es mit den guten Arbeitsmarktdaten in Amerika zu einer Bewegung nach oben. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen stiegen in den USA 10 Basispunkte auf 2.65%. In Deutschland blieben die Renditen bei 1.27%, weil die EZB die Zinsen für eine längere Phase tief erwartet. In der Schweiz verharrten die Renditen ebenfalls auf dem tiefen Niveau bei 0.65%.

Der USD konnte mit den guten Daten leicht zulegen oder zumindest das weitere Abgleiten verhindern. Der EUR zum USD machte bei 1.37 kehrt und glitt auf 1.36 zurück. Im Gegenzug erstarkte der USD zum CHF von 0.885 auf 0.895. Der EUR/CHF beendete das vierwöchige Abgleiten und etablierte sich bei 1.216.

Goldpreis pendelt weiter um 1320 USD
Der Goldpreis kommt seit zwei Wochen nicht vom Fleck und pendelt um USD 1320 die Unze. Dagegen sank der Ölpreis mit einem Freitagsschlusskurs von USD 110.70 zurück in das alte Seitwärtsband zwischen USD 106 bis 112 pro Barrel Brent. Das Vorpreschen der extremen Islamisten um die Isis scheint vorerst eingedämmt.

Die EZB hat die TLTRO (Targeted Long Term Refinance Operation), welche die Kreditvergabe der Banken unterstützen soll, etwas konkreter formuliert. Bis zu EUR 1‘000 Mrd. Liquidität soll den Banken zur Verfügung gestellt werden, aber nur jenen Banken, die der Realwirtschaft auch tatsächlich Kredite gewähren (ohne private Hypotheken). EZB Präsident Draghi betonte zudem, dass die Zinssätze für längere Zeit tief bleiben werden.

Chinas Volkswirtschaft scheint sich zu stabilisieren
Der China Manufacturing PMI ist mit 50.7 wieder ins positive Territorium vorgestossen und zeigt, dass sich die chinesische Volkswirtschaft in den letzten Monaten stabilisiert hat und wieder etwas dynamischer wachsen könnte. Kommenden Dienstag dürfte die chinesische Handelsbilanz auf Interesse stossen. Die Auseinandersetzungen im Irak ist am Ölmarkt etwas in den Hintergrund getreten. Die Lage bleibt aber angespannt. Die erfreuliche Konjunkturdaten aus China und positiv aufgenommene US-Daten haben in der verkürzten Handelswoche in den USA für neue Rekordstände an der Wall Street gesorgt. Der Dow Jones und der S&P 500 handeln auf Allzeithöchst. Noch Mitte Mai baute sich mit dem stetig sinkenden Small Cap Index Russell 2000 eine Divergenz auf. Dieser hat sich nun ebenfalls erholt und befindet sich knapp unter den Höchstwerten. Bestätigt wird der wirklich starke Trend in den USA vom Dow Transport Index, welcher ebenfalls auf dem Top steht. Die USA Indices haben charttechnisch weiteres Potential.

Adecco im Fokus
In Europa konnte sich auch der DAX wieder knapp über die 10‘000er Marke schwingen. Hier und beim STOXX 50 ging der Rebound aber etwas schnell und muss nun erst konsolidiert werden. Positiv ist zu vermerken, dass sich Russland (Herr Putin) in der Ukrainekrise konzilianter als auch schon verhält und das Risiko geopolitischer Störfeuer generell gesunken ist. Damit steht die weiter hohe Liquidität im Vordergrund. Trotz Rekordwerten bleibt das Sentiment noch vorsichtig abwartend, was wiederum Chancen für ein Sommer Rally bietet. Wir würden Titel, welche ein gutes Wachstumspotential aufweisen und in den letzten Tagen korrigiert haben, aufstocken. Darunter fällt Adecco. Der Markt für Zeitarbeiter profitiert in einer ersten Phase des Aufschwungs, weil die Unternehmen diesem nicht trauen und die steigende Nachfrage noch nicht mit Festanstellungen bedienen wollen. Eine Rückstufung durch BoA Merill Lynch hat am Donnerstag gegen den Markttrend noch für Abgaben gesorgt, aber dies könnte der abschliessende Ausverkauf gewesen sein, denn der Kurs wurde nicht mehr weiter gedrückt. Zukaufen. (IHAG/frp/mc/ps)

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