IHAG Kommentar: Börsen haben korrigiert – Kommt es jetzt zu einem Rebound?

Zürich – Die letzte Woche war geprägt durch eine erhöhte Volatilität an den Aktienmärkten. Der SMI verbuchte teilweise heftige Tagesverluste und konnte erst am Freitag aufgrund der in den Erwartungen ausgefallenen Arbeitsmarktdaten einen Rebound von 2.1% an den Tag legen. Über die Woche resultierte dann aber immer noch ein Verlust von 2.0%. Der Dax beendete die Woche ebenfalls im roten Bereich. Besser hielt sich der S&P500, der 0.8% avancierte.

Bei den Währungen verzichtete die EZB auf eine erneute Zinssenkung. Zusammen mit der Tatsache, dass die US-Wirtschaftsdaten in letzter Zeit auch nicht mehr vollumfänglich überzeugten, erstarkte der Euro wieder und steht nun bei 1.32 zum USD. Da Anleger wieder mehr Sicherheit suchten gewann der Schweizer Franken an Wert. Gegenüber dem Euro notiert er bei 1.24. Der USD/CHF korrigierte seit dem 22. Mai um hohe 5% und steht aktuell bei 0.94. Wir denken, dass das Korrekturpotential langsam ausgeschöpft ist und können uns eine Erholung in Richtung 95 Rappen vorstellen.

Der Ölpreis verteuerte sich in der letzten Woche und konnte sich dadurch von der Marke von USD 100/bbl wegbewegen. Grössere Preisausschläge gegen oben erscheinen aber wenig wahrscheinlich. Nach dem markanten Fall pendelt sich der Goldpreis bei ungefähr USD 1‘400 pro Feinunze ein. Es steht eine saisonal schwächere Periode bevor, sodass ein Unterschreiten der bisherigen Tiefststände immer noch möglich ist.

Das Schlimmste für Europa vorbei?
Betrachtet man die Wirtschaftsdaten aus der europäischen Union, ist nun doch eine gewisse Verbesserung feststellbar. So erholte sich der Einkaufsmanager-Index leicht von 47.8 auf 48.3, wobei er im Kontraktionsmodus verharrt. In Deutschland zogen die Exporte im April um 1.9% an, was dem höchsten Zuwachs seit fast einem Jahr gleichkommt. Weiter stieg die Industrieproduktion in Spanien im Mai gegenüber dem Vorjahr um 7.3%. Insgesamt könnte das schlimmste für Europa vorüber sein und die zweite Jahreshälfte tatsächlich besser werden, so wie dies viele Unternehmen anlässlich der Publikation der Q1-Zahlen prognostizierten.

Als Risiko steht in Deutschland die Tagung des Verfassungsgerichts vom Dienstag und Mittwoch vor der Tür, an dem über die Rechtmässigkeit von OMT der EZB beraten wird. Auch wenn der Entscheid erst zwischen dem Juli und Oktober erwartet wird, stellt er ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Märkte dar. Im schlimmsten Fall könnte das Bundesverfassungsgericht das OMT-Programm in der Summe limitieren, sodass es für die Märkte nicht mehr effektiv wäre.

Zukunft des QE in den USA im Fokus
In den USA konzentriert sich das Interesse der Marktteilnehmer sicherlich auf die Zukunft des QE. Klar ist, dass der Arbeitsmarktbericht vom Mai die Notenbank nicht dazu bewegen wird, bereits an der nächsten Sitzung vom 18. und 19. Juni die Assetkäufe zurückzufahren. Wir denken, dass am Ende die Notenbank auf Nummer sicher gehen wird und im Zweifelsfalle eher zu lang als zu kurz am QE festhalten wird, zumal die tiefe Inflation eine solche Strategie zulässt. Weiter gilt es zu bedenken, dass die Länge vom QE datenabhängig ist.

Die Börsen haben seit dem 22. Mai korrigiert, allen voran der SMI (-9.3%) und der Nikkei (-18%), nachdem wir im Marketwatch vom 21. Mai zu einer vorsichtigen Haltung geraten haben und vor einer kurzfristigen Korrektur warnten. Wir denken nun, dass der SMI zu einem Rebound ansetzen könnte und würden auf zurückgefallene Werte wie Swatch oder auch Roche setzen. (IHAG/wum/mc/ps)

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