Zürich – Die meisten Aktienmärkte setzten in der letzten Woche ihre Aufwärtsbewegung fort. Allgemein profitierten die Börsen von guten US-Wirtschaftsdaten und dem wieder höheren BIP-Wachstum in China im 4. Quartal (7.9% vs. 7.4% im
3. Quartal). Einer der Spitzenreiter war der SMI, der um 2.5% nach oben kletterte. Hauptgrund hierfür war sicherlich die Frankenschwäche. Der S&P500 kam auf einen Gewinn von knapp einem Prozent. Von den Hauptmärkten beendete lediglich der Dax die Woche im negativen Territorium.
Bei den Währungen richtete sich das Hauptaugenmerkt auf den EUR/CHF. Über die Woche büsste der Schweizer Franken 2.1% an Wert ein. Der Verzicht auf eine Zinssenkung der EZB wirkte nach und die geringere Risikoaversion der Investoren führt zur Auflösung von Positionen im sicheren CHF. Wir können uns vorstellen, dass dieser Trend noch etwas weitergeht, allerdings nicht im Tempo der letzten Woche. Da sich der EUR zum USD ungefähr seitwärts entwickelte, erstarkte auch der USD/CHF um ca. 2% und steht bei 0.94.
Der Ölpreis (Brent) bewegt sich immer noch im Bereich USD 110/bbl. Solange sich die europäischen Volkswirtschaften nicht besser entwickeln, wird sich Öl nicht verteuern können. Gold notierte über die Berichtswoche um 1.6% höher. Die Schmucknachfrage wird fürs 1. Quartal rückläufig erwartet, womit die weitere Preisentwicklung von den Finanzinvestoren abhängen dürfte.
Schweiz mit einer der weltweit besten Börsenentwicklungen
Beim Anblick der Performances der Börsen im noch jungen 2013 wird sich so mancher Investor verwundert die Augen reiben. Das Land mit einer der besten Börsenentwicklungen weltweit ist die Schweiz, wo der SMI in den letzten drei Wochen um 8% in die Höhe schoss. In der Geschichte des SMI gab es erst zwei Jahre mit derart guten Jahresstarts. Dies war erstens 1994 der Fall als der SMI im Januar 7.5% stieg. Danach folgten jedoch sechs rote Monate in Folge und bis Ende Juli sank das Börsenbarometer um etwa 19%. Der zweite phänomenale Jahresstart ereignete sich 1997. Damals gewann der SMI 8.4% im Januar. Im Gegensatz zu 1994 ging die Hausse aber weiter und es folgten sechs positive Monate in Folge, die den SMI um zusätzliche 30% nach oben hievten.
Euro-Krise entschärft
Übertragen auf die heutige Situation heisst dies, dass der Markt nicht zwangsläufig korrigieren muss nur weil er zuvor gestiegen ist. Die meisten Investoren sind jedoch geprägt von der Börsenentwicklung der letzten Jahre, wo nach Aufschwüngen immer wieder heftige Korrekturen einsetzten und die Nerven strapazierten. Wann und wie hoch die nächste Korrektur ausfallen wird, bleibt abzuwarten. Sicher erscheint aber in unseren Augen, dass die nächste Korrektur weniger stark ausfallen dürfte als jene im letzten Mai als die Investoren das Ende vom Euro befürchteten. In der Zwischenzeit hat sich die EZB klar hinter die Einheitswährung gestellt und vollumfänglichen Support versprochen. Darüber hinaus haben sich in der Zwischenzeit diverse makroökonomische Indikatoren in den kriselnden EU-Staaten verbessert. Ein Beispiel sind die Leistungsbilanzen der Südländer. Die Eurokrise ist noch nicht ausgestanden, aber sie wird weniger hohe Wellen werfen als in den letzten Jahren.
Caterpillar im Fokus
Wir empfehlen den Investoren deshalb dabeizubleiben, denn die momentane Liquiditätshausse kann anhalten. Weitere Kursgewinne können auch von Sektorrotationen her kommen. Sehr stark gelaufenen Aktien würden wir allerdings nicht mehr hinterherrennen. Grösseres Potential haben nach unserem Dafürhalten zurückgebliebene Aktien. Interessant erscheint uns beispielsweise Caterpillar. Im letzten Jahr hat sich CAT nicht bewegt und entsprechend tief sind die Erwartungen für 2013. Charttechnisch ist die Aktie ausgebrochen und eine weitere Bewegung in Richtung der alten Höchststände ist wahrscheinlich.
In der Schweiz gefällt uns nach wie vor Schindler. Die Firma profitiert stark von der Urbanisierung in China. Die Aktie hat in den letzten Tagen pausiert und wir denken es sind mittelfristig Kurse von CHF 150 möglich. (IHAG/wum/mc/ps)