IHAG Kommentar: Börsen korrigieren, kann das „Fiscal Cliff“ umschifft werden?

Symbolbild IHAG Privatbank

Zürich – In der letzten Woche ist die Nervosität an die Aktienmärkte zurückgekehrt und es resultierten Kursverluste auf breiter Front. Schlechte Wirtschaftsdaten aus Deutschland zeigten, dass die Krise immer mehr auf die Kernländer übergreift. In den USA hat die knappe Wiederwahl von Obama den Börsen nicht geholfen. Der S&P500 verlor innert Wochenfrist 2.4%, der Euro Stoxx 50 1.6% und der Dax büsste 2.7% an Wert ein.

Entgegen dem allgemeinen Trend entwickelte sich der SMI. Hier halfen unter anderem die Aktien von Swiss Re (Wochengewinn: 2.6%), Transocean (+1.8%) und Nestlé (+1.4%). Die erhöhten Risiken wirkten sich auch auf die Währungen aus und der USD erstarkte gegenüber dem EUR um etwa 1%. An ihrer Sitzung vom letzten Donnerstag hielt die EZB am bisherigen Leitzins von 0.75% fest. Wir denken aber, dass die Zinsen früher oder später gesenkt werden, weil sich die Wirtschaft immer stärker abschwächt. Der USD war auch gegenüber dem CHF fester und steht nun wieder bei 0.95. Der Ölpreis bewegte sich in der letzten Woche seitwärts und schloss bei USD 107.4/bbl. Nachdem der Goldpreis anfangs Oktober die Marke von USD 1‘800/Unze nicht nehmen konnte und 7% korrigierte, setzte in der letzten Woche die langersehnte Gegenbewegung ein. Nachdem Ausgang der US-Wahlen ist klar, dass die lockere Geldpolitik mit tiefen Zinsen und Quantitative Easing fortgesetzt wird, was positiv fürs Gold ist. Wir denken, dass höheren Kursen bis zum Jahresende nichts entgegenstehen wird.

Unsicherheit ist Gift für die Börsen
Nachdem die US-Wahlen vorüber sind, wird die Umschiffung des „Fiscal cliffs“ das bestimmende Thema. Der Wahlausgang mit dem bisherigen Präsidenten als Gewinner und einer Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus und der Demokraten im Senat wird nicht zu einer schnelleren Konfliktlösung beitragen. Es besteht somit das Risiko, dass sich die Parteien gar nicht oder erst in letzter Sekunden einigen werden. Diese Unsicherheit ist sicherlich Gift für die Börsen. Die Situation erinnert stark an den Juli 2011, als die US-Regierung über die Anhebung der Schuldengrenze debattierte und es erst in letzter Minute zu einer Einigung kam. Zuvor brach der S&P500 jedoch innert weniger Tage um 17% ein. Wir empfehlen den Investoren in einem solchen Umfeld vorsichtig zu agieren und bestehende Positionen mit Stopp-Kursen abzusichern. Bei den Einzeltiteln fallen die Aktien von Qualcomm auf. Wie erwartet konnte dieses Technologieunternehmen hervorragende Quartalszahlen ausweisen und gab zudem einen optimistischen Ausblick fürs nächste Jahr. Qualcomm ist haargenau in den richtigen schnellwachsenden Bereichen Smartphones und Tablets vertreten. Die Firma kassiert einerseits Lizenzeinnahmen auf verkauften Geräten und liefert andererseits mit dem MSM 8960 den besten Chip für den LTE-Betrieb (4G). Wir würden bei dieser Aktie jede Schwäche für Zukäufe nutzen. (IHAG/mc/hfu)



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