IHAG Kommentar: „Earnings Season“ abwarten

Symbolbild IHAG Privatbank

Zürich – Die Aktienmärkte starteten mit Elan in die letzte Woche, mussten aber die Gewinne in der Folge meist wieder preisgeben. So resultierte für den S&P500 ein Wochenverlust von 0.6%, wobei vor allem die schwachen Arbeitsmarktdaten am Freitag den Markt stark ins Minus drückten.

Der Dax entwickelte sich seitwärts. Eine Ausnahme war der SMI (+1.9%), wo Nestlé (+3.3%) ein neues Allzeithöchst erklimmen konnte. Die Zinsmärkte standen in der letzten Woche voll und ganz unter dem Motto von Zinssenkungen. So senkte die EZB den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0.75%. Weiter vollzog die chinesische Notenbank innert kurzer Zeit die nächste Zinssenkung. Wir denken, dass es nicht die letzte gewesen ist.

Bei den Währungen fiel der EUR/USD auf ein Zweijahres-Tiefst. Investoren flüchten nach wie vor in sichere Währungen. So hält auch der Druck auf den Schweizer Franken an. Es wurde bekannt, dass die SNB im Juni erneut fast EUR 60 Mrd. aufwenden musste, um die Wechselkursuntergrenze bei 1.20 zu verteidigen. Der USD stieg entsprechend um hohe 3.1% und steht damit nahe der Parität, was letztmals im Dezember 2010 der Fall war.

Gold noch nicht wieder der «sichere Hafen»
Der Ölpreis pendelte um die Marke von USD 100/bbl. Einen preisstützenden Einfluss hatten die Streiks auf den norwegischen Ölplattformen. Der Goldpreis fiel leicht um 0.6% auf USD 1‘587.4 pro Feinunze. Nach wie vor gelingt es dem Gold nicht seinen Status als sicheren Hafen wiederzugewinnen. Darüber hinaus standen die Getreidepreise im Fokus. Im mittleren Westen der USA ist das Wetter heiss und trocken, sodass mit Ernteausfällen gerechnet werden muss. Die Situation wird zusätzlich durch eine schlechte Ernte in Russland verschärft. Der Weizenpreis in Europa ist deshalb in den letzten Tagen bereits um 13% gestiegen.

Energiesektor interessant
Nachdem die Aktienmärkte ab anfangs Juni einen starken Rebound erlebten, waren die jüngsten Kursrückschläge absehbar. Zumal die europäische Notenbank am letzten Donnerstag auf weitergehende geldpolitische Stimuli verzichtete. Nun steht in den USA die „Earnings Season“ vor der Tür. Erwartet wird für die im S&P500 vertretenen Gesellschaften eine Gewinnsteigerung gegenüber dem Vorquartal von 2.5%. Wir denken, dass negative Überraschungen nicht ausgeschlossen werden können. Einerseits war die wirtschaftliche Entwicklung im 2. Quartal wenig berauschend und andererseits dürfte der wieder stärkere USD die Gewinne der grossen multinationalen Gesellschaften belastet haben. Wir würden deshalb im Allgemeinen vor Neuinvestitionen die Quartalszahlen der betreffenden Gesellschaften abwarten. Weitere marktbedingte Kursrückschläge in qualitativ hochwertigen Aktien sind aber Kaufgelegenheiten. Wir stehen Gewehr bei Fuss und warten auf die nächste Einstiegsgelegenheit zur Erhöhung der Aktienquote.

Interessant erscheint der Energiesektor. Der Ölpreis hat einen Rebound gezeigt und wir erwarten eher wieder steigende Notierungen in den Sommermonaten. Wir empfehlen die Aktien von Royal Dutch. Die Gesellschaft konnte im 1. Quartal die Produktion steigern und erarbeitet genügend Cash Flow, um die Investitionen zu finanzieren. Im Technologiesektor gefällt uns nach wie vor eBay. Der Online-Handel wächst und mit PayPal verfügt eBay über ein attraktives Bezahlsystem im Internet. Die aktuellen Kurse um USD 40.0 bieten eine gute Einstiegsgelegenheit

 (IHAG/mc/hfu)



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