Zürich – Die Börsen haben in der letzten Woche einen Rebound gezeigt. Der S&P500 gewann 1.2% und machte damit den Vorwochenverlust wieder wett. In Europa stieg der EuroStoxx50 auch um 1.2%. Der Dax erschien zu Wochenbeginn sehr angeschlagen, konnte sich aber in der Folge bis auf 12‘124 Punkte erholen (+1.4%). Das Gewinner-Tableau wurde angeführt von Commerzbank (+7.5% über die Woche), VW (+5.8%) und Linde (+4.8%). Auch der SMI gewann mit 1.4% genau so viel, wie er in der Vorwoche verloren hatte. Kursgewinner waren Novartis (+4.0%), Geberit (+3.3%) und ABB (+3.2%).
Bei den Währungen verteuerte sich der EUR/USD leicht um 0.7%. Der Euro profitierte von einer geringeren Inflationsrate in den USA. An der EZB-Sitzung bekräftigte Mario Draghi sein Vorhaben die Bondkäufe ab Oktober auf EUR 15 Mrd. zu halbieren und sie Ende Jahr ganz auslaufen zu lassen. Dies wie immer unter der Voraussetzung, dass sich die Konjunktur nicht noch mehr verschlechtert oder die Inflation zurückgeht.
Der EUR/CHF konnte sich leicht auf 1.125 erholen. Bei den Emerging Markets überraschte die türkische Zentralbank mit einer Zinserhöhung um 625 Basispunkte auf 24%, was die Lira gegenüber dem USD erstarken liess und die Finanzmärkte generell beruhigte.
In den USA näherte sich die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen wieder der Marke von 3%. Auch die deutschen Zinsen stiegen und zwar von 0.39% auf 0.45%. In der Schweiz sind die Zinsen mit -0.02% immer noch leicht im Minus.
Der Ölpreis bleibt mit fast USD 80/bbl (Brent) auf einem erhöhten Level. In den beiden Ländern Libyen und Iran kam es zu Unruhen, was das dortige Ölangebot in Frage stellt. Vor allem Libyen ist weit davon entfernt, ein verlässlicher Öllieferant zu sein. Der Goldpreis fiel wieder unter die Marke von USD 1‘200/Unze und setzt damit seine enttäuschende Entwicklung fort. Goldinvestoren verkaufen ihre ETF’s und diese erreichten den tiefsten Stand seit einem Jahr.
Währungen in Emerging Markets verlieren an Wert
In der globalen Wirtschaft zeigt sich immer noch das bekannt zweigeteilte Bild. Auf der einen Seite stehen die USA mit ihrer robusten Wirtschaft, die kaum Schwächen aufweist. Auf der anderen Seite lässt das Momentum in den Emerging Markets nach und ihre Währungen verlieren an Wert. Dazu gehört auch China. Momentan ist unklar, wann sich die Wirtschaft stabilisiert und mit welchen Methoden der Staat neue Impulse geben kann. Zinssenkungen sind beispielsweise nur schwer vorstellbar, da sich sonst die Währung noch mehr abschwächen würde.
Via Exporte belastet die EMA-Schwäche Europa. Die rückläufige Industrieproduktion in Europa im Juli passt ins Bild. Dazu kommen die politischen Risiken, wie der Brexit und der Handelsstreit USA-China. Präsident Trump dürfte wohl die bereits mehrmals angedrohten Zölle auf China-Importen im Wert von USD 200 Mrd. bald implementieren. Eine schnelle Lösung in diesem Konflikt rückt immer weiter in die Ferne.
Aktienmarkt: Weiter defensiv agieren
Als Folge dessen würden wir im Aktienmarkt immer noch defensiv agieren. Die europäischen Börsen dürften sich bestenfalls seitwärts entwickeln, was das Geld verdienen äusserst schwierig macht. In den USA könnte sich der Aufwärtstrend fortsetzen, wobei die Bewertungen bereits relativ hoch sind.
Bei den Einzeltiteln gefallen uns weiterhin die Aktien von Peugeot. In einem schwierigen Sektor ist Peugeot der Favorit. CEO Carlos Tavares macht einen super Job und wird die Marge bei Opel weiter anheben können. Die Gesellschaft ist zudem auf Europa fokussiert und weniger in den kriselnden Emerging Markets unterwegs. (IHAG/mc)