Zürich – Das hin und her an den Aktienmärkten geht weiter. Über die Woche resultierte an den meisten Börsen ein Kursplus von 0.8% für den SMI bis zu 1.6% für den Dax. Insgesamt verharren die Märkte aber im Trading-Range und entsprechend mager sind denn auch die YTD-Renditen in 2014. Vielmehr prägen Einzelereignisse das Bild, wie beispielsweise die schlechten Zahlen von ABB, die zu einem Wochenverlust von 7.3% führten.
Bei den Währungen hält die Eurostärke an. Selbst ein robuster US-Arbeitsmarktbericht konnte dem Dollar nicht auf die Sprünge helfen. Die Einheitswährung kann sicherlich von der Tatsache profitieren, dass die Eurokrise in den Hintergrund gerückt ist. Investoren kaufen deshalb den Euro wieder und auch die Staatsanleihen der Südländer. Dies äussert sich dann beispielsweise in einem Renditerückgang bei spanischen Zehnjahresstaatsanleihen von fast 100 Basispunkten seit dem Jahresanfang. Aber auch in den USA bleiben die Renditen für Staatsanleihen tief – trotz einem erneuten Tapering um USD 10 Mrd. durch die Notenbank.
Auch der Ölpreis verharrt ohne relevante Neuigkeiten im Seitwärtstrend. Wir denken, dass sich dieser Trend bis auf weiteres fortsetzen dürfte. Die Aussicht auf eine restriktivere Geldpolitik belastete den Goldpreis bis zur Wochenmitte. Am Freitag setzte eine Gegenbewegung ein. Unter dem Strich sehen wir wenig Trigger, welche den Goldpreis nachhaltig nach oben drücken könnten.
Lage bleibt nervenaufreibend
Die Lage an den Aktienmärkten bleibt nervenaufreibend. In den USA schafften es die mehrheitlich besser als erwartet ausgefallen Unternehmensresultate nicht den Markt aus dem Seitwärtstrend zu reissen. Ebenso verpufften die zumeist guten Wirtschaftszahlen (z.B. ISM-Index, Konsumausgaben, Arbeitsmarkt) wirkungslos. In Europa präsentiert sich ein ähnliches Bild, wobei anhand der Unternehmensergebnisse erneut sichtbar wird, dass vor allem deutsche Unternehmen unter dem starken Euro leiden. Im Hintergrund schwelt der Ukraine-Konflikt weiter. Die Auseinandersetzungen nehmen zu und die Zahl der Toten steigt. Bleibt der Konflikt in diesem Rahmen regional begrenzt, drückt er vor allem Stimmung, hat aber wenig konkrete negative Auswirkungen für die Westmächte. Anders sieht es sicherlich für Russland aus, das unter dem Kapitalabfluss bereits jetzt leidet.
Als Fazit ergibt sich, dass die momentane Konsolidierung an den Börsen weitergehen dürfte. Es sind keine Trigger absehbar, welche den Markt kurzfristig nach oben ausbrechen lassen sollten. Auf der anderen Seite sehen wir auch keine grössere Korrektur, die beispielsweise den Dax unter die Marke von 9‘000 Punkten führen dürfte. Generell würden wir eher an schwachen Tagen kaufen und uns dabei auf Firmen konzentrieren, die die Q1-Zahlen bereits ausgewiesen haben.
Eni im Fokus
Ein Beispiel sind die Aktien der italienischen Öl- und Gasfirma Eni. Nachdem der Öl-Sektor lange Zeit underperformte, erleben diese Aktien jetzt ein Revival. Nach unserem Dafürhalten dürfte dieser Trend noch eine Weile anhalten. Eni hat respektable Zahlen geliefert und die Titel sind im Branchendurchschnitt günstig bewertet. Zudem gelangt der Investor in den Genuss einer attraktiven Dividendenrendite von fast 6%. (IHAG/wum/mc/ps)