IHAG Kommentar: Börsen mit weiterem Potential

ZürichDie Aktienmärkte legten in der vergangenen Woche eine Pause ein und korrigierten leicht. Der Dax verlor 1.1%, der S&P500 0.2% und der SMI 0.4%. Gute Unternehmenszahlen, wie beispielsweise jene von Daimler (Wochengewinn: 2%), vermochten den Gesamtmarkt nicht mehr nach oben zu hieven. Für Volatilität sorgte die Budgetdebatte in Griechenland.

Bei den Währungen blieb es per Saldo ruhig. Der EUR/CHF konnte sich wieder leicht von der Marke 1.20 absetzen und beendete die Woche bei 1.21. Wir sind überzeugt, dass diese untere Bandbreite auch in Zukunft halten wird. Auf der Rohstoffseite kam es dagegen zu grösseren Bewegungen, allen voran beim Ölpreis. Nach einer längeren Phase der Seitwärtsbewegung schaffte das Öl in der letzten Woche den Ausbruch nach oben und schloss bei USD 118.2/bbl. Gründe dafür waren ein Mix aus besseren Makrodaten, die tiefen Temperaturen, Probleme beim Angebot und die Spannungen im Iran. Wir können uns durchaus vorstellen, dass hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist und ein weiterer Preisanstieg vor der Tür stehen könnte. Nach den besseren Makrodaten ist der Goldpreis am Konsolidieren. Allerdings rechnen wir nicht mit grösseren Rückschlägen. Die physische Nachfrage nach dem Edelmetall, allen voran aus Asien, dürfte selbst bei diesen relativ hohen Preisen nicht nachlassen.

Gute US-Wirtschaftsdaten und Griechenland stimmen Börse positiv
Mehrere Faktoren spielen für die kurzfristige Börsenentwicklung eine Rolle. In den USA neigt sich die „Earnings Season“ dem Ende zu. Von den 331 S&P500-Unternehmen, die Zahlen rapportierten, haben bis jetzt 70% die Erwartungen der Anleger übertreffen können. Wir gehen davon aus, dass auch die restlichen 30% dem Markt zusätzliche positive Impulse verleihen können. Dies wird unterstützt durch gute Wirtschaftsdaten. Die US-Wirtschaft scheint immer mehr ein selbsttragendes Wachstum aufbauen zu können. In Europa hat das griechische Parlament gestern zu später Stunde dem mit der Troika vereinbarten Sparpaket zugestimmt. Die Finanzminister der Eurozone (Eurogroup) werden sich am Mittwoch treffen. Auf der Agenda stehen abschliessende Verhandlungen zu Griechenland, die auch eine Vereinbarung über den Schuldenschnitt bei privaten Schuldnern beinhalten wird. Ein weiterer Faktor ist die „Earnings Season“ in Europa, die langsam aber sicher in die Gänge kommt. Das Beispiel Daimler hat gezeigt, dass die Erwartungen der Anleger recht tief sind und selbst die Prognose eines Null-Wachstums beim Gewinn für 2012 zu einer positiven Kursreaktion führte. Alles in allem sollten auf die kurze Sicht die positiven Faktoren noch überwiegen und wir empfehlen den Anlegern investiert zu bleiben.

Öl-Aktien beachtenswert
Angesichts der Preissteigerungen beim Öl würden wir bei Neuengagements Aktien dieses Sektors in Betracht ziehen. In den USA sehen Hess und Noble interessant aus. Bei Hess erwarten wir nach dem enttäuschenden 2011 eine Steigerung der Ölproduktion in diesem Jahr. Noble profitiert als „Offshore-Driller“ vom zunehmenden Trend hin zu Tiefseebohrungen. In Europa favorisieren wir Total, die mit einer Dividendenrendite von deutlich über 5% gut gegen unten abgesichert sind. Bei den Service-Unternehmen gehören Baker Hughes und Halliburton zu unseren Favoriten. Während die mittelfristen Aussichten für diese Unternehmen ausgezeichnet sind, wird die kurzfristige Entwicklung von den tiefen US-Gaspreisen überschattet. Wir sind jedoch der Ansicht, dass sich Käufe auf dem aktuellen gedrückten Niveau auf eine Sicht von sechs bis zwölf Monaten auszahlen sollten. (IHAG/mc/hfu)



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