Zürich – Nach einer starken Erholung der letzten Wochen, verloren die Aktienindices vergangene Woche an Schwung. Der DAX stieg immerhin 1.5%, der Euro Stoxx 50 noch 0.8% und S&P 500 0.7% Der SMI verlor dagegen über die Woche 0.7%. Bei Novartis brachte ein verhaltener Halbjahresabschluss keinen neuen Schwung und auch Roche korrigierte. Dagegen wurden die beiden Grossbanken wegen den guten Abschlüssen der US-Banken höher getragen.
Bei den Zinsen blieb es ruhig und die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen sanken ein paar Basispunkte. In der Schweiz fiel die Rendite wieder knapp unter das Niveau von ein Prozent. Auch in der europäischen Peripherie beruhigte sich das Geschehen, obwohl die Probleme in Portugal und Griechenland wieder stärker ins Bewusstsein rückten.
Bei den Währungen herrschte Sommerflaute und USD, EUR oder CHF bewegten sich in engen Bandbreiten seitwärts. Kaum Bewegung auch bei den Edelmetallen und die Unze Gold schloss über die Woche fast unverändert bei USD 1295. Der Ölpreis verlor am Mittwoch fast zwei USD pro Barrel Brent, erholt sich dann aber wieder auf USD 108.60.
US-Wirtschaft auf moderatem Wachstumspfad
Noch vor kurzem hatte Fed-Chef Ben Bernanke zunächst gesagt, er wolle die Anleihenkäufe ab Herbst zurückfahren und dann Mitte kommenden Jahres einstellen. Später ruderte er verbal zurück und erklärte, die US-Wirtschaft brauche noch lange eine laxe Geldpolitik. Mit einer gewissen Spannung wurde daher das Beige Book und die beiden Reden von Ben Bernanke vor der US-Regierung erwartet, um weitere Hinweise auf das QE-Programm zu erhalten. Allerdings kam nichts Neues heraus. Gemäss Beige Book befindet sich die amerikanische Wirtschaft auf einem moderaten Wachstumspfad. Vage und zweideutig hat sich am Mittwoch Mr. Bernanke vor dem US-Repräsentantenhaus zur künftigen Notenbankpolitik geäussert. Er könne sich vorstellen, dass das laufende Anleihenkaufprogramm noch in diesem Jahr schrittweise zurückgefahren werde. Wie schnell bzw. langsam diese Drosselung (Tapering) vor sich gehe, hänge davon ab, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten entwickle.
Einzelwerte rücken in den Fokus
Damit richtete sich das Augenmerk der Investoren auf die Halbjahresabschlüsse der Einzelwerte. Hier gab es doch Applaus oder Bestrafung in der Kursentwicklung. In Ungnade fielen z.B. eBay oder auch SAP, wogegen die Finanzwerte generell gesucht waren. Wir denken, dass der S&P 500 auf seinem All-time-high der Schwung fehlt, um weiter zu klettern, dagegen könnten der DAX und Stoxx noch ein paar Prozente aufholen. Dem SMI geht die Puste aus, weil die Pharma-Werte konsolidieren. Eher gesucht sind zyklische Werte, wo Unternehmen mit erfolgreicher Effizienzsteigerung trotz flauer Umsatzentwicklung Gewinnsteigerungen vorweisen.
Georg Fischer legte als eine der ersten Schweizer Unternehmen den Halbjahresabschluss vor, welcher in einem widrigen Umfeld besser als befürchtet ausgefallen war. Damit befinden sich die Schaffhauser auf gutem Wege, den Gewinn mittelfristig zu steigern. Wir empfehlen diesen soliden Industriewert daher zum Kauf und haben das Kursziel erhöht. Etwas sportlichere Investoren können auf Credit Suisse setzen, welche am Donnerstag wohl auch ein akzeptables Ergebnis vorlegen wird und zumindest im Vorfeld noch etwas klettern könnte (IHAG/frp/mc/pg).