Zürich – Dank meist positiven Wirtschaftsindikatoren und dem Entscheid der Ratingagentur Moody’s, das Rating Spaniens nicht zu senken, kletterten die Börsenkurse bis am Donnerstag weiter. Am Freitag kamen die Aktien in den USA aber unter Druck, weil Quartalszahlen enttäuschten. Der Europe Stoxx 50 stieg über die Woche 1.8%, der SMI immerhin 1.5% und der S&P 500 noch 0.3%. Der SMI markierte am Mittwoch kurz einen Jahreshöchststand, konnte ihn aber nach leicht enttäuschend aufgenommen Zahlen von Nestlé nicht halten.
Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen kletterten in den USA und Deutschland rund 10 Basispunkte. Im Gegenzug sanken die Zinsen in den europäischen Problemstaaten. Italien gelang es am Donnerstag eine vierjährige Anleihe über EUR 18 Mrd. zu platzieren. In der Schweiz blieb es ruhiger und die Renditen erhöhten sich um 5 Basispunkte. Der USD schwächelt. Gegenüber dem CHF kämpft er mit dem Support bei 0.924. Gegenüber dem EUR ist er bei der Widerstand von 1.315 angestanden und kam auf 1.305 zurück. Der EUR/CHF bewegte sich bei 1.2085 seitwärts. Nachdem das Gold vor zwei Wochen noch die Marke von USD 1800 die Unze in Angriff genommen hatte, erfolgte dieser Tage eine Korrektur auf USD 1734. Die Attraktivität hat wohl angesichts des zunehmenden Risikoappetits etwas nachgelassen. Weil in den USA die Lager weiter anstiegen, notierte der Ölpreis über die Woche 2.4% tiefer auf USD 112.7 pro Barrel Brent.
Das Wachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft ist sieben Quartale hintereinander gesunken
Im 3. Quartal lag der Anstieg der Wirtschaftsleistung in China noch bei 7.4%. Das Wachstum der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft ist damit sieben Quartale hintereinander gesunken und stockt. Allerdings geben sich die chinesischen Statistiker zuversichtlich und sehen die Talsohle bereits durchschritten. Die Wirtschaft befinde sich insgesamt in einem stabilen Zustand. Die Regierung hat zudem im Sommer angefangen, die Konjunktur anzukurbeln. Auch in den USA zeigten die jüngsten Indikatoren (Retail Sales, Industrieproduktion und Leading Indicators) nach oben. Im kriselnden Europa steht Deutschland klar zum Euro und die Renditen in Spanien entspannten sich weiter. Somit stabilisierte sich das Umfeld, was die Investoren wieder mutiger werden liess und die Aktienkurse anhob. Nun muss die serbelnde reale Wirtschaft aber ebenfalls gegen oben drehen, sonst nimmt die Börse zu viel vorweg. Der EU-Gipfel diente zu weiteren Beratungen. Konkret entschieden wurde lediglich, dass bis am 1. Januar 2013 ein Gesetz zur gemeinsamen Bankenaufsicht der Eurozone erlassen werden soll. Für Griechenland ist die nächste Milliardenzahlung noch nicht freigegeben und mit der Troika sind die Verhandlungen noch im Gange. In diesem unklaren Umfeld gefällt uns Roche mit guten Neunmonatszahlen. Der Umsatz mit den Krebsmedikamenten steigt und die Bewertung ist weiterhin attraktiv. Bei Nestlé (Bericht Seite 4) sehen wir nach der kurzen Korrektur eine gute Kaufgelegenheit. Der Nestlé-Dampfer bleibt auf Wachstumskurs und wir erwarten weiterhin einen stetigen Gewinn- und Dividendenanstieg. Starke Präsenz in den Schwellenmärkten, Innovation, steigende Margen und hohe Cashgenerierung bei fairer Bewertung untermauern die klare Kaufempfehlung. (IHAG/mc/hfu)