Zürich – Die gute Stimmung an den Börsen hält an. Allen voran in den USA, wo der S&P500 die Woche über der Marke von 2‘300 Punkte beendete und damit den Ausbruch schaffte. Es resultierte ein Wochengewinn von 0.8%. Der Nasdaq avancierte sogar 1.2%. Der Stoxx Europe 600 schaffte ein Plus von 0.9%. Etwas weniger gut lief es dem Dax (+0.1%), weil die Banken schlecht performten. In der Schweiz gewann der SMI 1.3%. Die Musik spielt allerdings eher in den Schweizer Small Caps, die sich seit dem Jahresanfang gemessen am SPI Small Companies bereits 4.7% verteuerten (SMI: 2.88%).
Bei den Währungen tendierte der Euro gegenüber dem USD klar schwächer und verlor 1.3%. Diese Bewegung ist eine Folge der guten Stimmung in den USA aufgrund der geplanten Steuersenkungen der Trump-Administration, währendem in Europa politische Risiken die Stimmung eintrüben. Der EUR/CHF blieb auch in der letzten Woche unter 1.07. Da der Dollar aber erstarkte, kostet die US-Valuta wieder einen Franken.
Ölpreis kräftig gestiegen
Beim Ölpreis sah es zu Wochenbeginn nach Kursverlusten aus. Als sich dann aber herausstellte, dass die Opec bis jetzt eine hohe Disziplin bei der Reduktion der Förderquote an den Tag gelegt hat, erholte sich der Ölpreis kräftig. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Marke um USD 55/bbl nicht nachhaltig unterschritten wird. Der Goldpreis konnte seinen Höhenflug fortsetzen, wenn auch in einem gemächlicheren Tempo. Bei den Industriemetallen kam es im Eisenerz zu einem deutlichen Rebound um 5%. Grund dafür waren gute Wirtschaftsnachrichten aus China.
In den USA nähert sich die Earnings Season bereits wieder dem Ende. Im S&P500 haben bis 357 Gesellschaften rapportiert, wobei etwa die Hälfte die Umsatzerwartungen übertreffen konnte. Bei den Gewinnen schlugen sogar 75% der Firmen die Erwartungen der Analysten. Damit resultiert ein Gewinnwachstum von sehr guten 5.2%. Grundsätzlich sprechen diese Zahlen für eine Fortsetzung der Hausse an den US-Märkten. Zusätzliche Phantasie erzeugt die Steuerreform, die Donald Trump durchführen will. Entsprechende Pläne sollen in den nächsten Wochen konkretisiert werden.
In Europa können vereinzelt gute Unternehmensergebnisse dem Markt jeweils temporär Schwung geben. Im grossen Bild bleiben die Indizes aber angeschlagen. Mit ein Grund sind sicherlich die Bank-Aktien, die in diesem Jahr wieder zur Schwäche neigen (-3.1% seit Ende 2016). Ohne stabile Finanzaktien sind gute EU-Börsen schwer vorstellbar. Zusätzlich belasten die politischen Risiken. Dabei sind die Präsidentschaftswahlen in Frankreich im Fokus der Investoren. Es geht aber fast vergessen, dass am 15. März Wahlen in den Niederlanden anstehen. Gewinnt die dortige Freiheitspartei (PVV) um Geert Wilders die Wahlen könnten noch mehr Ängste aufkommen, dass die EU letztlich zerbricht.
Zusammenfassend dürfte sich die Outperformance der US-Märkte gegenüber Europa fortsetzen. Allerdings wird auch in den USA die Lüft etwas dünner, womit wir das Halten von Cash-Reserven empfehlen. Dies um bei möglichen Korrekturen zuzukaufen.
Rio Tinto im Fokus
Bei den Einzeltiteln gefallen uns die Aktien von Rio Tinto. Diese Rohstofffirma verdient ihr Geld hauptsächlich mit Eisenerz. Rio Tinto hat in der letzten Woche sehr gute Zahlen publiziert und konnte zur Überraschung vieler Marktteilnehmer sogar ein kleines Aktienrückkaufsprogramm über USD 500 Mio. für 2017 bekanntgeben. Hintergrund dazu ist eine deutliche Schuldenreduktion. (IHAG/wum/mc/ps)