IHAG-Kommentar: Die Kauflaune ebbte kurz ab

IHAG-Kommentar: Die Kauflaune ebbte kurz ab

Zürich – Nachdem der Senat die Steuersenkungspläne in den USA knapp durchgewunken hatte, kam es am Montag zu einer starken Eröffnung mit steigenden Aktienkursen. Allerdings ebbte die Kauflaune danach ab, weil die Kurse dies wohl bereits eingepreist hatten. Zudem gab es Störsignale um Präsident Trump wegen seinen Beziehungen zu Russland und im Nahen Osten mit seiner Anerkennung von Jerusalem als Hauptstadt von Israel. Die Stimmung wurde aber am Freitag zunehmend positiv. Der Euro Stoxx 50 avancierte über die Woche 1.8%, der DAX gar 2.3%, angeführt vom Rebound in Fresenius (+9.3%). Der SMI mit nur plus 0.5% wurde gebremst von Roche (-3%) und auch der S&P 500 legte eine Verschnaufpause ein (+0.4%).

Im Vorfeld der FED Sitzung vom Mittwoch blieb es bei den Zinsen ruhig. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen notierten in den USA bei 2.38%, in Deutschland bei 0.30% und in der Schweiz bei -0.16%.

Die Zinserhöhung beim FED ist vorweggenommen. Möglicherweise kommt es am Mittwoch daher zu keinen grossen Bewegungen in den Devisen. Im Vorfeld erstarkte der Dollar. Der USD/CHF kletterte über die Woche 1.7 Rappen auf 99.3 Rappen und der EUR/USD sank von 1.19 auf 1.177. Der EUR/CHF wurde um 1.17 gehalten. Die BREXIT-Verhandlungen sind eine Stufe weiter, was dem GBP Aufwind verschaffte. Seit 3 Monaten klettert der GBP/CHF und notiert nun bei 1.32.

Trump giesst Öl ins schwelende Feuer
Trotz der teils unklaren Richtung bei den Aktien gab der Goldpreis erstaunlicherweise nach und fiel durch den Support bei USD 1265 auf USD 1248 pro Unze. Der Ölpreis scheint mit einem charttechnischen Double Top bei USD 64 pro Fass Brent anzustehen und sank am Mittwoch Richtung USD 61, mit einem Rebound und Wochenschluss über USD 63. Trumps Jerusalem Votum hat wieder Öl ins schwelende Feuer gegossen.

Die Anleger scheinen nach dem Schema „buy the rumors, sell the facts“ zu handeln. Unklar ist, ob die begonnene Sektorrotation in den USA schon wieder vorüber ist. Die Gewinnmitnahmen bei Technologieaktien währte nur kurz und am Freitag wurde wieder munter zugekauft. Insgesamt ist eine Konsolidierung gesund, insbesondere in den USA, und die Chancen auf ein Jahresendrally bleiben erhalten.

Aktien im Bankensektor beginnen zu ziehen und könnten weiter klettern. Die neuen Basel Regeln für die Banken scheinen weniger strikt als befürchtet auszufallen. Die Konsequenzen müssen zwar noch in den 167 Seiten starken Regeln für jede Bank ausgewertet werden, aber die schrittweise Anpassungen über mehrere Jahre schafft Luft. Wieder ein positiver Faktor, nachdem in den USA die Regulierung entschärft wird. Der Bankensektor ist gemäss P/E noch klar günstig bewertet, die Bilanzen stärken sich und damit können die bereits guten Dividendenrenditen weiter klettern. Wir würden Banken auch im Hinblick auf 2018 zukaufen. Im Vordergrund haben wir ING, UBS und JP Morgan.

Semi-Aktien im Fokus
isikofähige Investoren können auf einen Rebound bei Semi-Aktien setzen, wo der SOX-Index innert weniger Tage markant korrigiert hat und charttechnisch nun im überverkauften Bereich notiert. Inficon wäre hier in der Schweiz ein Vertreter, um am weiteren Wachstum der Chip- und OLED-Industrie teilzunehmen. (IHAG/frp/mc/ps)

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