Zürich – Die Aktienmärkte schlossen in der letzten Woche mehrheitlich im Plus. Der S&P500 gewann 2% und entfernte sich damit wieder von der 200-Tages-Linie. Der Nasdaq stieg 2.8%.
In Europa stieg der Stoxx 600 1.2% und der Dax schaffte ein Wochengewinn von 1.6%. Gesucht waren vor allem die Aktien von VW (+7.4%) und Bayer (+5.4%), nachdem diese von den USA die Bewilligung für die Monsanto-Übernahme erhalten haben. Der SMI entwickelte sich mit einem Plus von 1% unterdurchschnittlich. Swatch und Richemont profitierten von den guten Louis Vuitton Zahlen und verteuerten sich um 7.1% bzw. 5.5%.
Bei den Währungen wurde der Euro im Wochenvergleich leicht stärker. Dies war auch gegenüber dem Franken der Fall, der jeden Tag an Wert verlor. Mit 1.186 erreichte der EUR/CHF damit den höchsten Wert seit dem Fall der Kursobergrenze im Januar 2015. Angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen ist die Bewegung des CHF in der letzten Woche ungewöhnlich.
Die Zinsen zogen in den USA am langen Ende auf 2.83% an und auch in Deutschland zeichnet sich ein leichter Zinsanstieg ab. In der Schweiz pendeln die zehnjährigen Zinsen immer noch um den Nullpunkt herum.
Ölpreis klettert weiter
Der Ölpreis klettert weiterhin nach oben und überschritt am Dienstag das Niveau von USD 70/bbl, was auf die Zuspitzung der Lage im Mittleren Osten zurückzuführen ist. Die Brandherde in Syrien, Iran und Jemen könnten das Ölangebot beinträchtigen. Angesichts der Tatsache, dass der Iran das Assad-Regime unterstützt, dürften die USA kaum mehr bereit sein den Iran-Deal weiterzuführen. Ein Entscheid dazu wird am 12. Mai erwartet. Der Goldpreis erhöhte sich in der vergangenen Woche leicht um 1%. Einmal mehr wird Gold seiner ursprünglichen Rolle als Krisenschutz nicht gerecht.
Die Börsen halten sich angesichts der geopolitischen Unruhen und des Handelsdisputs der USA mit China erstaunlich gut. Gründe dürften sein, dass die Börsen bereits korrigiert haben und die wenigsten Marktteilnehmer von einer Eskalation ausgehen. Weiter läuft es wirtschaftlich nach wie vor gut, auch wenn das globale Wirtschaftswachstum seinen Peak wohl durchschritten hat. Das teurere Rohöl wird allerdings aufgrund von Basiseffekten zu einer höheren Inflation führen.
In den nächsten Wochen richtet sich das Interesse der Marktteilnehmer auf die Earnings Season. Dank der Steuerreform und der gut laufenden Wirtschaft wird in den USA für die im S&P500 vertretenen Unternehmen ein Gewinnzuwachs von etwa 17% erwartet. Die Börsen dürften darauf positiv reagieren. Die Historie ab 2011 zeigt, dass der Aktienmarkt in den meisten Fällen nach der Earnings Season höher steht, wenn es zuvor eine Korrektur gab. Dies ist aktuell der Fall, hat doch der S&P500 seit Ende Januar bis zum Tiefst gut 10% an Wert eingebüsst.
Insgesamt bleiben wir deshalb recht optimistisch und raten den Investoren zu Neukäufen oder Aufstockung bestehender Positionen. In den USA sehen wir eine Einstiegschance bei eBay. Nach schwierigen Jahren scheint die Gesellschaft wieder Fuss gefasst zu haben und konnte die Verkaufszahlen über ihre Plattform steigern. Zudem wurde das Aktienrückkaufsprogramm aufgestockt. Nach der Korrektur unter USD 40, sehen wir ein Kurspotential bis USD 45.
Clariant im Fokus
In der Schweiz sieht Clariant interessant aus. Nach dem Einstieg der Sabic Holding hat die Aktie fast 25% korrigiert und die Spekulanten dürften sich aus der Aktie verabschiedet haben. Im März hat die Aktie einen soliden Boden ausgebildet. Fundamental äusserte sich die Firma positiv zu China und will dort die Umsätze kräftig steigern. (IHAG/wum/mc/ps)