IHAG-Kommentar: Einigung im Budgetstreit – Gute Kurschancen an den Börsen
Zürich – Die Aktienanleger können auf eine gute Woche zurückblicken, denn die meisten Börsen schlossen deutlich im grünen Bereich. Angetrieben wurde das Kursfeuerwerk von der Einigung im Budgetstreit in den USA und guten Unternehmensergebnissen. Der S&P500 kletterte um 2.4% in die Höhe und erreichte neue Rekordstände. Der Dax gewann 1.6% und der SMI erhöhte sich um 1.9%. Verantwortlich dafür waren die Aktien von Swisscom (+5.8% im Wochenvergleich), die Credit Suisse (5.4%) und Nestlé (+4.7%), die mit guten Quartalszahlen überzeugten.
Im Währungsmarkt blieb der Trend eines schwachen USD bestehen. Der EUR/USD übertraf die Marke von 1.36 deutlich. Gegenüber dem CHF bewegte sich der Euro seitwärts. Der USD/CHF rutschte klar unter die Marke von 91 Rappen und schloss bei 90 Rappen. Wir sehen im aktuellen Umfeld wenig Anzeichen für eine USD-Stärke.
Der Goldpreis nahm in der letzten Woche die Marke von USD 1‘300 wieder. Gründe für den Rebound waren der schwache USD, und Eindeckungen von Leerverkäufen. Auf der anderen Seite lasten ETP-Verkäufe auf dem gelben Edelmetall. Die Abgaben belaufen sich im Oktober bereits auf 28 Tonnen und befinden sich damit auf dem Stand vom Mai 2010. Beim Öl gab es wenig Veränderungen und der Preis tendierte seitwärts. Wir denken, dass sich der Ölpreis in Richtung USD 100/bbl bewegen könnte.
Einigung im US-Budgetstreit: Flickwerk
Für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. In den USA hat der Budgetstreit viele Wirtschaftsteilnehmer verunsichert und die gefundene Lösung ist ein Flickwerk und nicht nachhaltig, was zu erwarten war. Wie weit die Wirtschaft unter der Debatte gelitten hat, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen, wenn die Angestellten in den statistischen Diensten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Auf alle Fälle erscheint es klar, dass das Tapering nun verschoben wird. Bernanke wird noch drei Fed-Sitzungen bestreiten müssen und wir denken nicht, dass er dabei mit einem Tapering die Wirtschaft noch zusätzlich belasten wird. Unsere Erwartung von einem fortschreitenden Quantitative Easing in gleichbleibender Höhe ist sicherlich ein positiver Faktor für die Börsen in den nächsten Monaten. Als Folge davon dürfte auch der Aufwärtstrend bei den langfristigen US-Staatsanleihen vorerst beendet sein.
Beim Makrobild in China scheint der Trend fallender Wachstumsraten fürs Erste gebrochen zu sein. Die Wirtschaft ist nämlich im 3. Quartal um 7.8% gewachsen nach 7.5% im Vorquartal. Bei den Einzelkomponenten wie Industrieproduktion, Privatkonsum und Investitionen gab es wenig Überraschungen. Mit der sich abzeichnenden Stabilisierung in China fällt ein Unsicherheitsfaktor weg, der die Börsen in letzter Zeit immer wieder belastete.
Gute Unternehmenszahlen aus USA
Zu guter Letzt haben wir im Rahmen der Earnings Season in den USA einige gute Zahlen gesehen. So konnte beispielsweise Google die Erwartungen des Marktes übertreffen, womit die Aktie die magische Grenze von USD 1‘000 überschreiten konnte. Weiter gab es aus dem Ölservice-Sektor überzeugende Resultate von Baker Hughes. Wir denken, dass die meisten Unternehmen im aktuell von einem moderaten Wachstum geprägten Umfeld einen guten Job machen, was den Börsenkursen helfen sollte.
BASF im Fokus
Alles in allem sprechen die dargelegten Gründe für gute Kurschancen an den Börsen. Dazu kommt, dass die Zeit von November bis in den Februar/März tendenziell eine Gute ist. Wir würden deswegen das Exposure in Aktien erhöhen. Bei den Einzelwerten sehen wir in den USA beispielsweise Potential bei Valero. Diese Raffinerie profitiert von den günstigeren Ölpreisen in den USA (WTI) und kann überschüssiges Öl beispielsweise nach Lateinamerika exportieren. In Europa gefallen uns die Aktien von BASF. Der Titel befindet sich seit ungefähr einem Jahr in einem breiten Seitwärtsband. Mit der wieder besseren Wirtschaftsentwicklung in Europa und der Stabilisierung in China sehen wir gute Chancen, dass BASF den Seitwärtstrend verlässt und nach oben ausbricht. (Ihag/wum/mc/ps)