IHAG-Kommentar: Es geht weiter aufwärts

Zürich – Nach dem fulminanten Start konnten die Börsenkurse die Gewinne weiter ausbauen. Gute Konjunktursignale aus China und Hinweise auf ein Abflauen der Euro-Schuldenkrise stimmten die Anleger weiterhin risikobereit. Der S&P 500 stieg über die Woche 0.4% und der Euro Stoxx 50 0.3%. Der SMI konnte sogar 1.8% zulegen, getrieben von den Banken und Roche.

Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen erhöhte sich in der Schweiz nochmals und konsolidierte in den USA. Die EZB liess den Referenzzins wie erwartet unverändert bei 0.75%. Generell sinken die Renditen in den Krisenländern weiter und die EZB sieht positive Signale, weil wieder Depositen-Gelder zurück in Banken der Peripherie fliessen und die Bilanz der EZB deshalb etwas schrumpfte. Die Finanzierung der Banken entspannt sich. Dies sind alles ermutigende Faktoren, doch sie kommen in der Realwirtschaft noch nicht an.

Suche nach Rendite
Irland konnte eine im letzten Jahr neu aufgelegte Anleihe um EUR 2.5 Mrd. aufstocken, geboten wurde gar für EUR 6 Mrd. Die Rendite für die 2017 auslaufende Anleihe betrug 3.3%, nur wenig über dem Niveau für Italien. Die Investoren suchen verzweifelt Rendite und nehmen erhöhte Risiken in Kauf. Auch Italien besorgte sich am Geldmarkt über Einjahrespapiere EUR 8.5 Mrd. und zahlte dafür mit knapp 0.9% gut einen halben Prozentpunkt weniger als noch vor einem Monat. Spanien holte sich über Anleihen mit Laufzeiten von zwei, fünf und 13 Jahren insgesamt EUR 5.8 Mrd. Die Rendite der neuen zweijährigen Anleihe, über die Madrid das meiste Geld aufnahm, lag bei knapp 2.5%. Die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihe sank sogar zum ersten Mal seit vergangenem März unter die Marke von 5%.

Der EUR/USD bewegte sich lange seitwärts, erstarkte aber während der Pressekonferenz der EZB und kletterte bis auf 1.335. Im Gegenzug schwächte sich der USD/CHF auf 0.91 ab. Der EUR/CHF schnellte auf 1.22, über das Niveau der September-Höchstwerte.

Keine Trendwende beim Goldpreis
Gold rappelte sich wieder in Richtung USD 1680 die Unze auf, schloss dann allerdings die Woche darunter bei USD 1660. Wir befinden uns immer noch in einem Mitte Oktober gestarteten Abwärtskanal. Ein Verlassen gegen oben wäre erst bei USD 1700 gegeben. Silber scheint dagegen einen Support oberhalb von USD 30 pro Unze gefunden zu haben und könnte einen Rebound gegen USD 32 versuchen. Trading orientierte Investoren können sich hier mit Silber ETF’s (z.B. der ZKB) positionieren. Der Ölpreis bewegte sich kaum und schloss bei USD 112 pro Barrel Brent.

Der chinesische Aussenhandel hatte im Dezember überraschend stark an Schwung gewonnen: Die Exporte hatten mit 14% gegenüber dem Vorjahr so stark zugelegt wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Ausserdem hatte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) anlässlich des Zinsentscheids davon gesprochen, dass sich die Konjunktur im Euroraum bald erholen dürfte. Somit hellte sich die Stimmung bei den Investoren weiter auf. Der S&P 500 kletterte auf ein Fünfjahres-Hoch. Generell warten diverse Marktteilnehmen nach dem fulminanten Jahresauftakt auf eine Korrektur, um zuzukaufen. Diese könnte allerdings ausbleiben und die Aktienmärkte könnten noch ein paar Wochen munter weiter steigen. Wir würden daher Positionen zukaufen.

Syngenta-Titel als Kerninvestment
Nach guten Quartalszahlen bei Monsanto setzt Syngenta den Aufwärtstrend fort. Wir erachten diese Aktie weiterhin als ein Kerninvestment. Nach leicht enttäuschenden Meldungen aus Indien hat Holcim fast 5% korrigiert und befindet sich nun auf der früheren Resistance bei CHF 66. Wir sehen eine Margensteigerung im 2013 und mit einem hohen Anteil in den Schwellenländern ein mittelfristiges Kurspotential für Holcim bei CHF 80. Deutsche Post hat das Eröffnungsrally bereits korrigiert und nimmt Anlauf, um die Resistance bei EUR 17 zu nehmen. Unser Kursziel für den Leader im asiatischen Expressverkehr (DHL) liegt bei EUR 19. (IHAG/frp/mc/ps)

 

Exit mobile version