Zürich – In der letzten Woche zeigte sich an den Aktienmärkten ein zweigeteiltes Bild: Während der S&P500 stagnierte, kletterten der Dax und der SMI um jeweils 1.5% nach oben. In der Schweiz notierten die Banken Credit Suisse und UBS fester und dem Dax halfen die Kursgewinne von Lufthansa und ThyssenKrupp. Unterstützung bekamen die Börsen auch von der Makroökonomie. So bewegte sich der chinesische Einkaufsmanager-Index zum zweiten Mal über der Marke von 50 und in den USA fiel die Arbeitslosigkeit auf 7.7%.
Bei den Währungen bremste Draghi den temporären Höhenflug des Euros, indem er eine pessimistische Prognose für den EU-Raum abgab. Über die Woche verlor die Einheitswährung gegenüber dem USD etwa ein halbes Prozent. Der EUR/CHF schaffte kurz den Sprung über die Marke von 1.21, schloss dann aber bei 1.208. Entsprechend wurde der USD wieder etwas stärker.
Ölpreis schwächelt weiter
Der Ölpreis neigt weiterhin zur Schwäche. Auf der fundamentalen Seite bleibt die Angebots- und Nachfragesituation ausgeglichen. Aus dem Irak wurde bekannt, dass das Land seine Förderleistung auf 3.4 Mio. bbl/Tag gesteigert hat und im nächsten Jahr sogar die Marke von 3.8 Mio. bbl/Tag anpeilt, was den Rekordwerten aus dem Jahre 1979 entsprechen würde. Der Goldpreis kommt nicht vom Fleck, obwohl die Fundamentaldaten gut wären. Die physische Nachfrage steigt, beispielsweise in Indien und China. Daneben stocken viele Notenbanken ihre Goldbestände weiter auf. Wir denken, dass Kurse unter USD 1‘700 pro Unze Kaufgelegenheiten im Gold darstellen.
Gewinne mitnehmen
Die europäischen Aktienmärkte scheinen kein Halten mehr zu kennen und immer mehr Anleger wollen noch auf den fahrenden Zug aufspringen, als ob es im nächsten Jahr keine Aktien mehr zu kaufen gäbe. Allen voran der Dax und der SMI sind dadurch sehr weit nach oben gelaufen. Der Dax ist seit dem 16. November praktisch jeden Tag gestiegen und scheint überkauft zu sein. Die Investoren honorieren positive Nachrichten gebührend, währenddem die negativen ignoriert werden, was zu Vorsicht mahnen sollte. Es würde uns nicht überraschen, wenn es bald einen Rücksetzer gibt. Wir würden jedenfalls den stark gestiegenen Notierungen im allgemeinen nicht mehr hinterherrennen und eher mal ans Verkaufen denken.
Bei den Einzeltiteln gefällt uns nach wie vor BASF als das am besten positionierte Chemieunternehmen. Gemäss dem deutschen Ifo-Index könnte die Chemiekonjunktur einen Boden gefunden haben und nächstes Jahr besser werden. Daneben verstärkt BASF das Geschäft mit weniger konjunktursensitiven Segmenten. Charttechnisch ist die Aktie ausgebrochen und hat damit Platz für weitere Kurszuwächse.
Im Fokus: Schindler
In der Schweiz gefallen uns unter anderem die Aktien von Schindler. Treiber beim Liftbauer ist klar die Urbanisierung in den Emerging Markets, wo erst 20% des Umsatzes, aber 30% der Aufträge generiert wird. Stabilisierend wirkt das Service-Geschäft, mit dem gemäss Schätzungen etwa die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet wird.
In den USA sieht Halliburton interessant aus. Nachdem das Jahr 2012 enttäuschend verlaufen ist, besteht im 2013 Überraschungspotential im US-Geschäft, unter anderem weil die Gaspreise wieder etwas höher notieren. Weiter ist die Firma bestrebt, Geld an ihre Aktionäre zurückzuführen. (IHAG/wum/mc/ps)