IHAG-Kommentar: Handelskonflikt verschärft sich, vorsichtiger agieren

IHAG-Kommentar: Handelskonflikt verschärft sich, vorsichtiger agieren

Zürich – Die Börsen entwickelten sich in der letzten Woche trotz einer Verschärfung im Handelskonflikt der USA mit China leicht positiv. Der S&P500 stieg um 1.5% und der technologielastige Nasdaq erreichte sogar ein neues Höchst. In Europa schloss der Stoxx Europe 600 0.7% höher. Der Dax ist mit seinen Autowerten stärker vom Handelskonflikt betroffen und bewegte sich über die Woche kaum. In der Schweiz waren die Pharmawerte plötzlich wieder gesucht. Die lange verschmähten Roche und Novartis verteuerten sich über die Woche um 3.9% bzw. 3.5%. Für den SMI resultierte in diesem Umfeld ein Wochenplus von 1.9%.

Bei den Währungen konnte eine leichte CHF-Schwäche beobachtet werden. Vor allem der USD/CHF stieg jeden Tag und überquerte am Donnerstag sogar die Parität. Der USD wurde auch gegenüber dem EUR stärker und zwar um 0.4%.

Der Zinsdruck am langen Ende bleibt vorerst verhalten. In den USA pendelte die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen um 2.8% herum. Die deutschen Zinsen bleiben mit 0.28% tief. Der zehnjährige Eidgenosse beendete die Woche bei -0.06%, nach -0.12% in der Vorwoche.

Ölpreis im Sinkflug
Der Ölpreis erlebte am letzten Mittwoch mit -7% den grössten Einbruch seit dem Februar 2016. Auslöser war die News, Libyen wolle seine Häfen für den Ölexport wieder öffnen. Anscheinend sollen viele Spekulanten ihre Long-Postionen geschlossen haben, was den Abwärtsdruck verstärkte. Dazu kam die Verschärfung im Handelsstreit USA – China, die zu einer erhöhten Risikoaversion führte. Der Goldpreis konnte indes von diesem Szenario nicht profitieren und seine Preisentwicklung bleibt enttäuschend.

Weiterhin im Fokus bleibt der Handelskrieg, nachdem das US-Handelsministerium den legalen Prozess zur Implementation von neuen Zöllen auf China-Importe in Höhe von USD 200 Mrd. einläutete. Nach einem Hearing im August könnten diese bereits im September umgesetzt werden. Diese schnelle Reaktion hat uns überrascht, womit der Handelskrieg am eskalieren ist. China dürfte darauf wieder mit Zöllen reagieren, worauf die USA die nächste Zollrunde einläuten könnte.

Aktienbestände reduzieren
Darüber hinaus läuft das Verfahren bezüglich dem Automarkt, bei dem höhere Zölle auf in die USA importierte Autos drohen. Trotz weltweit guter Konjunkturaussichten werden wir vorsichtiger und empfehlen den Investoren ihre Aktienbestände zu reduzieren. Aus unserer Sicht eskomptiert der Aktienmarkt als Ganzes die möglichen negativen Auswirkungen des Handelskonflikts noch zu wenig und es besteht ein Korrekturpotential. (IHAG/wum/mc/ps)

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