IHAG-Kommentar: Kaum Bewegung in den Aktienindices

IHAG-Kommentar: Kaum Bewegung in den Aktienindices

Zürich – An den Börsen gab es wenig Bewegung, wartete man doch auf den Arbeitsmarktbericht der USA vom Freitag. Dieser fiel gemischt aus, weil leicht schwächer als erwartet, wogegen der letzte Monat gegen oben revidiert wurde. Neue Impulse bewirkte dies nicht und die Börsen bleiben im Seitwärtsband. Der S&P 500 gab über die Woche 0.7% nach, der SMI und DAX je 0.2% und der Euro Stoxx 50 0.1%. Die Bankaktien konnten sich etwas erholen, allen voran die Deutsche Bank mit +11.2%.

Zwei Mitglieder des FED hielten falkenhafte Reden und wiesen auf baldige Zinserhöhungen hin. Damit kletterten die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen in den USA 12 Basispunkte auf 1.73%. Auch in Deutschland kam es zu einem ähnlichen Anstieg, welcher den zehnjährigen Bund sogar wieder in den positiven Bereich führte. In der Schweiz konnte in dieser Laufzeit ein Anstieg von -0.57% auf -0.51% beobachtet werden.

Wahrscheinlichkeit auf US-Zinserhöhung im Dezember gestiegen
Der USD legte zu den meisten Währungen zu. Die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinsanhebung im Dezember durch die US-Notenbank Fed ist nach Einschätzung der Finanzmärkte gestiegen. Eine Reihe von US-Konjunkturdaten (z.B. ISM Indices) haben positiv überrascht und den Euro dadurch unter Druck gesetzt. Am Freitag fiel der Euro gegenüber dem USD mit 1.11 auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Monaten erholt sich dann aber wieder gegen 1.12. Der USD/CHF kletterte gegen 98 Rappen. Der EUR/CHF wurde bei 1.09 gehalten. Heftige Bewegung gab es beim britischen Pfund. In der Nacht zum Freitag stürzte die Währung in einem sogenannten Flashcrash innert Minuten um über 6% ab. Händler machten für den Absturz Computer-Algorithmen verantwortlich. Im Anschluss erholte sich die Währung sofort wieder, blieb aber zum CHF bei 1.22 unter dem Niveau vor dem Absturz von 1.2380.

Beim Gold hielt der seit Juli geltende Support bei USD 1300 pro Unze nicht mehr und ohne News (ausser der erwartete Zinsanstieg gegen Ende Jahr in den USA) rasselte der Kurs eine Stufe tiefer auf USD 1253. Es wird nun spannend, ob sich hier ein neues Niveau bilden kann oder ob gar der nächste Support bei USD 1210 getestet wird. Der Ölpreis profitierte weiterhin von der angekündigten Einigung der OPEC auf Drosselung der Förderquoten und stieg über die 50er Marke auf USD 52 pro Fass Brent, was einem Wochengewinn von fast 7% entspricht.

Impulse fehlen weiterhin
Bei den Aktienindices gibt wenig Bewegung, denn es fehlen weiterhin die Impulse. Das Augenmerk wird sich nun auf die Publikation der Quartalszahlen richten. Im Vorfeld waren kaum Gewinnwarnungen zu vernehmen, wobei für das 3. Quartal nicht alle Firmen einen vollen Abschluss liefern, sondern teils nur den Geschäftsgang mit Umsatz bekannt geben werden. Tatsache ist, dass die Gewinne in Europa sowie der Schweiz seit Jahren stagnieren und die zuvor zu optimistischen Gewinnerwartungen für das jeweilige Markt-EPS in jedem Jahr nach unten revidiert werden mussten. Die Aktienmärkte bleiben daher von Bewertungs-Expansion und den Notenbanken getrieben. Positiv sind die Erholung der Einkaufsmanager Indices in den USA sowie eine bessere Industrieproduktion in Deutschland. Insgesamt befinden sich die Ampeln aus unserer Sicht aber weiterhin auf orange, mit diversen Unwägbarkeiten. Wir würden daher erst bei einem Rücksetzer Positionen in qualitativ starken Aktien erhöhen.

Ein solcher könnte sich bei Immobilien Aktien ergeben. SPS hat vom Höchstkurs anfangs August 10% und Deutsche Wohnen gar 14% korrigiert. Fundamental ist nichts passiert, ausser dass die Zinsen leicht geklettert sind. Diese Firmen haben die Zinsen über
5 Jahre angebunden, womit sich beim EPS oder der Dividende keine reduzierten Erwartungen ergeben.

Einen Rücksetzer verzeichnete auch Swiss Re, wohl auch wegen dem Hurrikan Matthew, welcher an der Küste von Florida vorbeischrammte und sich dann abschwächte, ohne katastrophale Schäden anzurichten. Die Schäden scheinen für die Versicherer verkraftbar und innerhalb des Jahresbudgets zu liegen. Somit dürfte sich Swiss Re wieder erholen und vom positiven saisonalen Chartmuster profitieren. (IHAG/frp/mc/ps)

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