IHAG-Kommentar: Keine neuen Impulse von den Notenbanken

IHAG-Kommentar: Keine neuen Impulse von den Notenbanken

Zürich – Das mit hoher Aufmerksamkeit analysierte Protokoll der letzten FED-Sitzung brachte nichts Neues. Dagegen bewirkten besser als erwartete PMI-Indices in China und Europa (Deutschland) am Donnerstag eine Trendwende der bisher abbröckelnden Aktienkurse. Die Kursverluste der drei Vortage wurden am Donnerstag wieder aufgeholt und auch am Freitag kletterten die Notierungen. Der S&P 500 konnte letzte Woche mit 0.5% leicht zulegen und der SMI konnte mit +0.6% die 8000er-Marke knapp zurückerobern. Der Europe Stoxx 50 sank dagegen 0.5%.

Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen stiegen in den USA bis Freitag 16 Uhr nochmals ein paar Basispunkte. Die schwachen New Home Sales bewirkten dann aber einen Rückgang von 10 Basispunkten innert Minuten. Somit könnte nun eine Konsolidierung erfolgen. In Deutschland und der Schweiz gab es dagegen kaum einen Rückgang vom Topniveau.

Goldpreis zieht wieder an
Der USD schwächte sich zu Wochenbeginn weiter ab und drohte bisher geltende Bänder zu verlassen. Die Situation beruhigte sich aber wieder und der USD schloss zum EUR bei 1.338 und zum CHF bei 0.922. Der EUR/CHF bewegte sich weiterhin seitwärts und schloss bei 1.233. Auch die Edelmetalle konsolidierten bis am Donnerstag. Mit den schwachen New Home Sales kam dann am Freitag ab 16.00 Uhr Leben in die Kurse und der Goldpreis zog bis auf knapp USD 1400 an, schloss am Freitag bei USD 1396. Beim Öl bleibt die Lage angespannt und die Notierungen tendieren gegen oben. Das Barrel Brent schloss bei USD 110.

Ermutigende China-Daten
Die chinesische Industrie wächst wieder. Der von HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex kletterte um 2.4 auf 50.1 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit vier Monaten. Ein weiteres Indiz, dass sich die Konjunktur stabilisiert und die Risiken für das zweite Halbjahr abnehmen. Gleichzeitig stieg der PMI Composite in Europa, getragen von Deutschland, von 50.5 weiter auf 51.7. Dies stärkt die Hoffnung, dass das Schlimmste in Europa überstanden ist und das BIP auch in den Peripherieländern bald zulegen könnte. Somit gab es wieder mehr Käufer bei Aktien, was die Börsenkorrektur in den USA stoppte und eine solche im bisher noch gut haltenden Europa verhinderte.

Abwarten angezeigt
Der Rebound am Donnerstag hat die Lage wieder stabilisiert und in den neutralen Bereich zurückgebracht. In den USA hat der S&P 500 im August fast 4% korrigiert und die überkaufte Situation abgebaut. Es ist gut möglich, dass in den nächsten Tagen ein Rebound erfolgt. In Europa hat der DAX am Dienstag beim kritischen Supportniveau von 8250 Punkten gehalten und ist mit den guten PMI-Zahlen sogleich wieder an die grosse Resistance von 8450 gestiegen. Wie es an den Börsen nun weitergeht, ist nicht klar, weshalb wir mit Aktionen zuwarten würden, bis sich die neue Richtung klarer herausliest.

Kuoni im Fokus
Der risikobewusste Investor kann bereits Kuoni ins Auge fassen. Der Umbau ist fast abgeschlossen und die Bewertung bei einem P/E 2014 von 12x und einem EV/EBITDA von 6x günstig. Falls die Konjunktur und damit Reiselust etwas anzieht, liegt noch einiges Kurspotential drin. (IHAG/frp/mc/ps)

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