Zürich – Die Börsen schienen anfangs Woche abwartend. Mit der Anhörung von Janet Yellen vor dem Finanzausschuss des US- Representantenhauses kam ab Mittwoch Nachmittag der Lift nach oben, weil man nur behutsame Zinserhöhungen hineininterpretierte. Die amerikanische Wirtschaft habe Fahrt aufgenommen (Beschäftigung sowie Konsum) und sei kräftig genug, um die geldpolitischen Zügel anzuziehen. Der S&P 500 kletterte über die Woche 1.4% auf ein Rekordwert, der DAX legte 2.0% zu, der Euro Stoxx 50 1.8% und der SMI 1.7%, womit die psychologisch wichtige Marke von 9000 zurückerobert wurde.
Das Rätselraten über die weitere Zinspolitik der Notenbanken, v.a. der EZB, brachte etwas Volatilität bei den Zinsen. Am langen Ende ging jedenfalls in den USA dem Ende Juni begonnenen Zinsanstieg die Luft aus. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen sanken in den USA von 2.38% auf 2.32%. In Deutschland konnte sich die Rendite im Bund aber nahe beim Jahreshoch von 0.60% halten und in der Schweiz notieren die Zinsen für zehnjährige seit einer Woche wieder knapp im positiven Bereich.
Bei den Devisen war es ruhiger, mit einem unverändert starken Euro. Der EUR/USD notierte auf hohem Niveau bei 1.1450 und der EUR/CHF bei 1.1050. Der USD/CHF scheint Boden gefunden zu haben und konsolidiert bei 96.50 Rappen.
Ölpreis erholt sich leicht
Der Goldpreis hatte bei USD 1200 pro Unze einen starken Support und begann sich danach zu erholen. Über die Woche gelang eine Avance von knapp 2% auf USD 1228 pro Unze. Der Ölpreis konnte sich wieder etwas erholen. Nächste Woche ist ein Treffen von Ministern der OPEC und Non-OPEC geplant, wo eine weitere Reduktion der Förderquoten diskutiert werden dürfte. Dies gab im Vorfeld dem Ölpreis etwas Auftrieb und einen Wochengewinn von rund 4% auf USD 48.7 pro Fass Brent.
Die Erwartung leicht steigender Zinsen ist nicht per se negativ für Aktien, da dies in einer ersten Phase auf einer anziehenden Konjunktur basiert, was wiederum steigende Margen und Gewinne der der Unternehmen erwarten lässt. Die Reporting Season sollte das gute Gewinnmomentum des laufenden Jahres bei den meisten Unternehmen bestätigen. In der Schweiz eröffnen diverse Unternehmen diese Woche den Reigen. Die weiterhin moderat wachsende Weltwirtschaft und ein behutsamer Zinsanstieg würden damit die Aktienkurse weiter klettern lassen. Wir sehen gutes Kurspotential bei Banken und bevorzugen diejenigen mit den solideren Bilanzen wie ING und UBS.
Partners Group im Fokus
Der unverminderte Zufluss von Kundengeldern lässt uns weiterhin positiv auf Partners Group blicken. EUR 6.9 Mrd. flossen im 1. Semester zu, was klar über den Erwartungen lag. Wir sehen weiteres Kurspotential und würden aufstocken (der Analyst hält Partners Group). (IHAG/frp/mc/ps)