IHAG-Kommentar: Konsolidierung nach gutem Start
Zürich – Die Börsen hatten am Montag einen guten Start in die vergangene Woche, aber dann folgte eine Konsolidierung. Anziehende Einkaufsmanager Indices in Europa stützten am Mittwoch. Am Karfreitag waren die Börsen mehrheitlich geschlossen, auch in den USA. In der verkürzten Woche vor Ostern stieg der Stoxx50 0.4%, der SMI 0.5% und der DAX 0.8%. Der S&P 500 konnte 0.3% zulegen, aber stieg gestern Montag fast 0.7%, weil mit den schwachen Arbeitsmarktdaten vom Freitag die Zinserhöhung nun später erwartet wird.
Bei den Zinsen kam es zu leichten Rückgängen, mit nur kurzer Volatilität am Freitag und gestern Montag in den USA. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen sanken in den USA leicht auf 1.90% und in Deutschland wenige Basispunkte auf 0.20%. Bei den Währungen kam es im EUR zu einer weiteren Abschwächung bis am Mittwoch. Mit dem Versprechen des griechischen Finanzministers, alle Schulden begleichen zu wollen, erfolgt in den letzten Tagen eine Gegenbewegung. Aktuell notiert der EUR/USD bei 1.09 und der EUR/CHF knapp unter 1.05. Der USD/CHF scheint sich bei 0.95 zu stabilisieren und dürfte wieder leicht zulegen.
Bodenbildung beim Ölpreis
Der Goldpreis war volatil, konnte aber in den letzten Tagen wieder über die Marke von USD 1200 die Unze steigen. Der Ölpreis scheint einen Boden zu bilden und bewegte sich seitlich bei USD 55 pro Barrel Brent. Man wartete ab, was bei den Atomverhandlungen in Lausanne zwischen Irak und den Westmächten herauskommt. Bei einer Einigung im Atomstreit mit dem Iran würden die Sanktionen gelockert und iranische Ölexporte das Überangebot weiter verschärfen. Über das Osterweekend kamen sich die Verhandlungsteilnehmer zwar näher, aber eine Einigung ist noch nicht sichtbar. Zudem soll gestern Saudiarabien eine Erhöhung beim Ölpreis angekündigt haben. Daher sind die Futurepreise eher am Anziehen.
Börsen verlieren etwas an Schwung
Nach dem Höhenflug der Vorwochen haben die Börsen am letzten Tag des Monates etwas an Schwung verloren. Die Stimmung blieb zwar positiv, aber Gewinnmitnahmen wurden wahrscheinlicher. Der starke Anstieg von 22% im DAX und 18% im Stoxx50 im laufenden Jahr müssen verdaut werden. Insgesamt hellt sich das Bild in Europa auf. Der tiefe EUR, welcher zum USD 22% und zum Yen 10% unter Vorjahr liegt hilft den Exporteuren und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Gewinner im 1. Quartal waren in Europa Auto- und Chemiewerte, aber auch Banken. Eine Verschnaufpause in Form einer Seitwärtsbewegung erachten wir als wahrscheinlich. Dies würde die Basis für weitere Kursavancen zumindest in Europa legen, weil die Treiber QE in Europa, kaum Alternativen zu Bonds und eine Erholung der Wirtschaft, in Takt sind.
In der Schweiz gefällt uns Georg Fischer. Das Management gab trotz des starken CHF einen positiven Ausblick. Der Aktienkurs hat konsolidiert und den Dividendenabgang verdaut. Der Titel wäre bereit für einen Angriff über die Marke von CHF 700.
Weiter aufwärts geht es bei den europäischen Banken. BBVA strebt gegen EUR 10, teils auch weil wohl Geld in ETF’s fliesst, teils weil sich die spanische Wirtschaft und damit die faulen Kredite erholen. Auch Credit Suisse zeigt ein gutes Kursbild mit steigender Tendenz. Bei beiden Titeln sollten sich Zukäufe auszahlen. (IHAG/mc)