IHAG-Kommentar: Nach den Halbjahresabschlüssen fehlen Impulse
Zürich – Bei den europäischen Börsen kam es letzte Woche nach dem sieben Wochen dauernden Rebound vom Brexit-Schock zu Gewinnmitnahmen. Der DAX gab 1.6% nach, der SMI 2.0% und der Euro Stoxx 50 2.5%, wo Finanzwerte weiter verkauft wurden. Die US-Indices konnten sich auf ihren Rekordständen halten.
Das Protokoll zur FED-Sitzung von Ende Juli zeigte die geteilte Meinung der stimmberechtigten Mitglieder, bewegte die Zinsen aber nur wenig. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen notierten Ende Woche leicht höher, nämlich bei 1.58% in den USA, -0.03% in Deutschland und -0.49% in der Schweiz.
Der USD/CHF schwächte sich weiter Richtung 0.95 ab, dem Jahrestiefst, setzte aber heute morgen zu einem Reobund an, aufgrund von einem Interview des FED-Vizeschefs, welcher bereits im September einen Zinsschritt für möglich hält. Der EUR/USD kletterte in der zweiten Wochenhälfte über 1.13, glitt nun aber heute morgen wieder zurück. Der EUR/CHF wird bei 1.087 gehalten.
Gold blieb über die Woche in einem engen Band zwischen USD 1335 und USD 1355 pro Unze in Lauerstellung. Mit einem Plus von fast 8% auf USD 50.60 pro Fass Brent ist der Ölpreis seit drei Wochen in einer Rally und konnte seit anfangs August über 20% zulegen. Es wird nun spannend, wie es weiter geht. Einerseits können die Hoffnung auf eine Quotenregelung der Förderländer, Shorteindeckungen und der rückläufige USD dies erklären, andererseits sprudelt das Angebot und die Lager bleiben voll.
Gewinnmitnahmen im Dax
Seit einem Monat halten sich die Tagesschwankungen im S&P 500 mit maximal 1% in engen Grenzen, bei tiefen Volumen. Der schwache USD hilft den US-Börsen, belastet aber die europäischen. Nachdem der Dax Ende Juli den Brexit-Schock überwunden und danach neue Jahreshöchststände erklommen hatte, kam es in der letzten Woche wohl auch wegen dem erstarkten EUR zu Gewinnmitnahmen. Die Bullen erachten eine Verschnaufpause als gesund, die Bären warten auf tiefere Einstiegskurse.
Nächstes Wochenende halten die US Noten Banker ihr jährliches Treffen in Jackson Hole ab. Man wird mit Interesse die Kommentare verfolgen, da die Finanzmärkte stark von den Notenbanken beeinflusst sind. Wir erwarten allerdings keine neuen Impulse vor den Wahlen. Insgesamt sind die Börsen am Konsolidieren und nach den Halbjahresabschlüssen fehlen die Impulse.
Immobilienaktien im Fokus
Gute Investments in der aktuellen Situation bleiben Immobilienaktien, welche von ihren Höchstkursen etwas korrigiert haben. Das Umfeld bleibt gut, mit stabilen Mieterträgen und Gewinnen auf dem Immobilienportfolio. SPS publiziert diese Woche am 25. August den Halbjahresbericht, welcher, ähnlich wie PSP gezeigt hat, positiv ausfallen sollte. Bei SPS winkt eine quellensteuerfreie Dividendenrendite von 4.1%. Wir würden aufstocken. Ebenso können wir Deutsche Wohnen empfehlen, welche schwerpunktmässig im boomenden Berlin positioniert ist und nach einem soliden Halbjahresabschluss weiter laufen sollte. (IHAG/frp/mc/ps)