IHAG-Kommentar: Positiver Grundton an den Börsen
Zürich – In den USA hat der S&P 500 die ganze 2% Korrektur der Vorwoche (Unsicherheit wegen Trumps Kontakten zu Russland) bereits wieder aufgeholt und am Donnerstag gar ein Jahreshoch markiert. In Europa dagegen fehlt der Schwung und die Erholung kam ins Stocken.
Der DAX gab über die Woche 0.3% nach und der Euro Stoxx 50 0.2%, wogegen der SMI 0.2% und der S&P 500 gar 1.4% zulegen konnten.
Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen verharrten in den USA bei 2.25% und in Deutschland bei 0.33%. Ein ähnliches Bild in der Schweiz, wo der Zins bei -0.14% notierte. Das Protokoll vom FOMC Meeting anfangs Mai deutete unverändert auf eine weitere Zinserhöhung hin, was aber nichts Neues war.
Bei den Währungen gab es in der abgelaufenen Woche wenig Bewegung, obwohl Kanzlerin Angela Merkel erwähnte, dass der Euro zu schwach für Deutschland sei. Der EUR/USD blieb bei 1.12, der USD/CHF bei 97 Rappen und der EUR/CHF bei 1.09. Einzig beim Pfund kam es nach einem schwächer als erwarteten BIP fürs
1. Quartal zu Abgaben. Notierte der GBP/CHF vor 2 Wochen noch bei 1.30, so glitt der Wechselkurs in den letzten Tagen auf 1.25 zurück.
Bewegung beim Ölpreis
Nach dem Rebound der Vorwoche konsolidierte der Goldpreis bei USD 1267 pro Unze. Die Marktteilnehmer scheinen abzuwarten. Am meisten Bewegung gab es beim Ölpreis. In Erwartung weiterer Produktionsdrosselungen am erweiterten OPEC-Meeting vom Donnerstag war der Ölpreis seit anfangs Mai mehr als 10% gestiegen. Beschlossen wurde eine Verlängerung um 9 Monate der bestehenden Produktionsdrosselung. Hier wurde im Vorfeld mehr erwartet und darauf sank die Notierung fast 5%. Über die Woche ergab sich ein Verlust von 3.5% auf USD 51.7 pro Fass Brent.
Vor dem langen Wochenende mit geschlossener Börse heute Montag in den USA und UK nahmen die Handelsvolumen ab. Wir sind trotz fortgeschrittenem Zyklus weiterhin positiv für Aktien. Die Wirtschaft brummt in Deutschland, der Lokomotive von Europa. Der Ifo Confidence Index stieg über einen Monat von 113.0 auf 114.6, dem höchsten Wert seit 6 Jahren. Eine ähnlich positive Erwartung für die Wirtschaft kann aus dem Eurozone Composite PMI abgelesen werden, welcher mit 56.8 ebenfalls ein Langzeithoch abbildet.
CS im Fokus
Risikobewusstere Investoren können bei Credit Suisse gegen Ende des Bezugsrechtshandels (Donnerstag) zukaufen. Der Bankensektor ist meist noch untergewichtet, aber mit den vielerorts rekapitalisierten Bilanzen dürfte das Schlimmste überstand sein und eine weitere Gewinn- und Kurserholung auch bei Credit Suisse wahrscheinlicher werden. Den Kursrücksetzer nach einer Sell-Empfehlung durch einen Broker bei Adecco würden wir als Kaufgelegenheit nutzen. Wir sehen bei Adecco ein zweistelliges Gewinnwachstum im laufenden Jahr bei einer moderaten Bewertung. (IHAG/frp/mc/ps)