IHAG-Kommentar: Schlechte Börsenwoche – ungünstiges Chancen-Risikoverhältnis

IHAG-Kommentar: Schlechte Börsenwoche – ungünstiges Chancen-Risikoverhältnis

Zürich – Die Aktienanleger können auf keine gute Börsenwoche zurückblicken. Der S&P500 verlor in einer verkürzten Handelswoche 1.0% und der Nasdaq korrigierte sogar um 2.6%. Auch die Europäischen Aktien standen unter Verkaufsdruck. Auslöser waren wiederum Ängste vor einer Ausbreitung der Währungskrise in den Emergings Markets und der Rezession in Südafrika. Der Euro Stoxx 50 büsste 2.9% ein und der Dax korrigerte um 3.3%. Bayer ist weiter im Abwärtsstrudel und die Commerzbank fliegt aus dem Dax. Es ist ein Symbol des Niedergangs der Banken in Europa. Der SMI beendete die Woche 1.5% tiefer und die Werte aus der zweiten Reihe sogar 2.7%.

Bei den Währungen setzte sich infolge der Risikoaversion die Frankenstärke fort. Der EUR/CHF schloss am Freitag sogar knapp unter der Marke von 1.12. Die Korrektur seit dem Höchst Mitte April beträgt damit 6.5%. Der Euro verlor auch gegenüber dem USD und zwar 0.4%. Ein USD kostete per Wochenschluss 96.8 Rappen.

Trotz aller Risiken bleibt der Ölpreis mit USD 76.5 pro Fass Brent auf einem relativ hohen Niveau. Die Nachfrage bleibt allen voran in den wirtschaftlich gut laufenden USA hoch und das Angebot ist von diversen Seiten eingeschränkt. Der Ölpreis könnte allerdings gegen den Winter hin zurückkommen, in einer Zeit der nachlassenden Nachfrage. Der Goldpreis scheint um USD 1‘200 pro Unze einen Boden auszubilden. Der starke USD dürfte indes einer Aufwärtsbewegung im Wege stehen.

Aussichten bleiben gemischt
Die Aussichten für die weitere Börsenentwicklung sind gemischt. Im Prinzip ist nur die wirtschaftliche Entwicklung in den USA ohne Fragezeichen. In Europa hat das Momentum nachgelassen. Dazu kommen politische Risiken. Es gibt Budgetverhandlungen in Griechenland und Italien, wobei wir es nicht für wahrscheinlich halten, dass Italien die EU und die Kreditgeber mit einem Budgetdefizit 2019 von grösser 3% provozieren wollen. Weiter laufen die Brexit-Verhandlungen mit ungewissem Ausgang. In Schweden haben die Schwedendemokraten Wahlanteile gewonnen und es gibt eine Pattsituation, womit die Regierungsbildung schwierig ist.

Auch in China hat sich das Wachstum abgeschwächt, was man beispielsweise anhand der Einkaufsmanager-Indizes sieht. Der Handelskonflikt mit den USA belastet. Die US-Administration hätte die Möglichkeit Zölle auf China-Importe in Höhe von USD 200 Mrd. zu implementieren. Darüber hinaus kündigte Präsident Trump am Freitag-Abend an, es könnten Zölle auf zusätzlichen USD 267 Mrd. erhoben werden. Damit wären praktisch alle China-Importe mit höheren Zöllen belastet. Im Zuge dessen hat sich der Yuan wieder abgeschwächt. Eine Lösung des Handelskonflikts der USA mit China scheint in weite Ferne gerückt zu sein.

Defensives Agieren empfohlen
Wir empfehlen den Investoren in einem solchen Umfeld weiterhin defensiv zu agieren. Auf eine kurze bis mittlere Sicht ist das Chancen-Risikoverhältnis vor allem ausserhalb der USA ungünstig. Der Dax ist zwar wieder unter 12’000 Punkte gefallen und befindet sich damit fast wieder auf dem März-Tiefst. Ein kurze Gegenbewegung ist jederzeit möglich, für eine nachhaltige Wende fehlen aber die positiven Impulse. Zu viele Sektoren sind mit Fragezeichen belastet. Dazu gehören etwa die Sektoren Automobil und Banken, aber auch Zykliker wie BASF sehen gar nicht gut aus.

Bei den Einzeltiteln gefallen uns die Aktien von Kroger. Nach einer langen Flaute konnte die Firma dank einer neuen Strategie wieder gute Zahlen ausweisen. Kroger ist nur in den USA aktiv und der Konsum läuft sehr gut. Die Gesellschaft rapportiert am nächsten Donnerstag die Zahlen und mutige Investoren können sich bereits im Vorfeld engagieren. (IHAG/wum/mc/ps)

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