Die Aktienmärkte tendierten in der letzten Woche leicht höher. Der S&P500 gewann 1.2%, wobei Biotech-Aktien wie Amgen einen guten Markt hatten. In Europa notierte der Dax über die Woche leicht tiefer (-0.3%). Guten Quartalszahlen von Siemens (Wochengewinn: 4.6%) standen immer noch schwache Autoaktien gegenüber. Der SMI verteuerte sich um 1.1%.
Der Handel in den Währungen verlief in der letzten Woche weitgehend unspektakulär. Der Euro steht gegenüber dem USD immer noch unter 1.10 und der EUR/CHF konnte sich über der Marke von 1.06 halten. Es wurde bekannt, dass die SNB im ersten Halbjahr einen Verlust von CHF 50 Mrd. hinnehmen musste. Es wurden kritische Stimmen aus der Politik laut, sodass die SNB mindestens die 1.05 vehement verteidigen dürfte, zumal 2015 ein Wahljahr ist.
Die Zinsen gingen im Vergleich zur Vorwoche wieder etwas zurück. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten 2.20%, nach 2.27%. Die Renditen für Deutsche Staatsanleihen ermässigten sich von 0.69% auf 0.64%.
Bodenbildung beim Goldpreis
Nach den hohen Verlusten stabilisierte sich der Goldpreis in der Region von ca. USD 1‘100/Unze. Einen Trigger für einen klaren Rebound sehen wir jedoch nicht. Der Ölpreis kennt immer noch nur eine Richtung und die ist gegen unten gerichtet. Iran könnte die Fördermenge nach den Sanktionen erhöhen, was das Angebot zusätzlich erhöht. Interessant ist, dass die Europäischen Ölgesellschaften anlässlich ihrer Publikation der Quartalszahlen nicht mehr von Ölpreisen von USD 80/bbl sprechen, sondern sich mittels diverser Massnahmen auf ein Tiefpreisumfeld einrichten. Ähnlich wie beim Goldpreis erkennen wir auch beim Öl kaum einen Trigger für eine Trendwende.
Die Aktienmärkte verharren weiterhin in einer Seitwärtsentwicklung. In den USA sind die Wirtschaftszahlen erfreulich, aber der Markt fürchtet sich vor höheren Zinsen. Nach fast sieben Jahren mit Null-Zinsen stellt eine Zinserhöhung sicherlich eine Zäsur dar und die Risiken sind nicht zu unterstützen. Die Earnings Season konnte dem S&P500 bis jetzt per Saldo keine grossen Impulse liefern. Rapportiert haben 64% der S&P500-Gesellschaften und 67% davon konnten die Erwartungen beim Gewinn übertreffen.
Keine Euphorie an Börsen nach Griechenland-Deal
Nach dem Griechenland-Deal ist es an den Börsen nicht zum vielerorts erwarteten Ausbruch gegen oben gekommen. Vor allem der Dax enttäuschte mit einer Performance von nur 3.3% im Juli. Der SMI (+7.4% im Juli) und der CAC 40 (+6.1%) gewannen deutlich mehr an Wert. Auch in Europa ist die Earnings Season im Gange und bis jetzt hat die Hälfte der im Stoxx 600 vertretenen Unternehmen die Zahlen auf den Tisch gelegt. Etwa drei Viertel davon haben die Erwartungen beim Gewinn pro Aktie mindestens erfüllt. Enttäuscht haben vor allem Aktien der Sektoren Automobil und nichtzyklischer Konsumgüter, die unter schlechteren Verkäufen in den Emerging Markets litten. Auf der anderen Seite konnten beispielsweise Firmen der Sektoren Finanz, Telekom und Energie positiv überraschen.
Als Fazit empfehlen wir den Investoren in den nächsten Wochen weiterhin vorsichtig zu agieren. Bald stehen die schwierigen Monate September und Oktober bevor, die oft Korrekturen bringen. Bei den Einzeltiteln gefallen uns die Aktien der französischen Ölfirma Total. Total hat gute Quartalszahlen ausgewiesen und konnte die Fördermenge steigern. Weiter hat Total Massnahmen ergriffen, um die Förderkosten nach unten zu drücken. Mit dem aktuell tiefen Ölpreis dürfte die Aktie zwar kaum grosse Kursprünge machen, der Investor erhält jedoch eine interessante Dividendenrendite von 5.4%. (IHAG/wum/mc/ps)