Zürich – Anfangs Woche bremste die Rhetorik im Nordkorea-Konflikt. Die falkenhafte Rede von FED-Chefin Yellen brachte dann Bewegung in die Märkte. Der schwächere Euro half den Aktien in Europa. Der DAX kletterte über die Woche fast 2% und der Euro Stoxx 50 1.5%. Beim SMI (+0.2%) fehlten die Impulse. Nestlé reagierte am Analystentag positiv, gab aber an den folgenden Tagen die Gewinne wieder ab. In den USA drohten die Börsen am Montag abzukippen, konnten sich aber fangen und mit neuer Hoffnung bei der Steuerreform kam sogar etwas Zug rein. Der S&P 500 legte über die Woche 0.7% zu.
Mit der Rede von Janet Yellen stiegen die Zinsen und der USD erstarkte. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen kletterten in den USA von 2.26% auf 2.33% und in Deutschland von 0.45% auf 0.47%. In der Schweiz näherte sich die Rendite der Null-Linie, nämlich von -0.04% auf -0.01%.
Der EUR/USD sank unter 1.18 und dem seit anfangs Jahr beobachteten Anstieg bis über 1.20 scheint nun die Luft auszugehen. Der USD/CHF kletterte gegen 98 Rappen, wo sich der obere Rand eines mehrmonatigen Seitwärtsbandes befindet, glitt aber am Freitag wieder auf 97 Rappen zurück. Beim EUR/CHF konnte der Anstieg auf über 1.16 nicht gehalten werden und der Kurs sank in Richtung 1.14, wo sich charttechnisch ein Support bilden könnte.
Gold unter Druck
„Risk on“ bei den Aktien und steigende Zinsen belasteten das Gold. Mit USD 1285 pro Unze fiel die 1300er Marke. Es wird nun spannend, ob USD 1280 verteidigt werden kann oder ob USD 1255 als nächstes Ziel anvisiert wird. Der Ölpreis schoss bis am Dienstag fast 5% in die Höhe auf USD 59.50 pro Fass Brent. Danach kam es aber zu einem Abgleiten und der Wochenschluss lag bei USD 56.80, was immer noch ein Wochengewinn von über 1.3% bedeutet.
Nordkorea bezeichnete die Aussage von US-Präsident Trump als eine Kriegserklärung der USA gegen Nordkorea. Die USA teilte daraufhin mit, dass die USA keinen Krieg mit Nordkorea wünsche, was beruhigte. Die Furcht vor einer Eskalation der Nordkorea-Krise schwelt nur im Hintergrund. Die Stimmung an den Aktienmärkten ist mit den robusten Konjunkturdaten positiv und die US-Märkte bleiben in Rekordstimmung. In Europa löst sich die Bremse wegen des lange starken EUR und der DAX klettert Richtung 13‘000 Punkte. Die täglichen Avancen blieben meist unter 1%, aber mit über 6% Performance war der September im DAX ein unerwartet guter Monat. Die Wiederwahl von Kanzlerin Merkel war eingepreist und die Regierungsbildung interessiert die Börse nur am Rande. Der S&P500 kletterte über den Monat knapp 2% und der SMI 2.6%.
UBS, ING und Allianz im Fokus
Bankaktien sind mit den steigenden Zinsen wieder im Vordergrund und die seit ein paar Tagen eingeleitete Erholung dürfte weitergehen. Wir empfehlen UBS und ING. Auch die Aktien des Versicherers Allianz bleiben im Aufwärtskanal und dürften mit dem DAX nach oben ziehen. Bei den kleineren Werten gefällt Bossard, welche charttechnisch nach einer zweimonatigen Konsolidierung seit anfangs September weiter klettern und durch das fundamentale Wachstum gestützt sind. (IHAG/frp/mc/ps)