Zürich – Die meisten Aktienmärkte beendeten die letzte Woche mit stattlichen Zugewinnen. In den USA stieg der S&P500 dank guten Quartalszahlen von Walt Disney, Ralph Lauren oder Coca-Cola 1.4%. Auch die sehr schlechten Zahlen des Netzwerkausrüsters Cisco verdaute der Markt problemlos.
Unter den europäischen Börsen bleibt der Dax Spitzenreiter und gewann innert Wochenfrist 2.2%. Der SMI stieg 1.2%, wobei die Resultate der beiden Grossbanken (Wochengewinn UBS: 5.4%, Credit Suisse: -5.4%) unterschiedlich aufgenommen wurden.
Schuldenkrise im Euroland könnte jederzeit wieder aufflackern
Auf der Währungsseite fällt der schwächere Schweizer Franken auf. Er verlor sowohl gegen den Euro als auch gegen den USD etwas mehr als 1.5%. Im Euroraum steigt die Inflation, was Zinserhöhungen wahrscheinlicher macht und die Attraktivität des EUR gegenüber dem CHF steigert. Die Gegenbewegung könnte noch etwas weitergehen. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass die Schuldenkrise im Euroland jederzeit wieder aufflackern könnte, was die Investoren zurück in den Schweizer Franken treiben dürfte. Auf der Rohstoffseite notierte der Erdölpreis unverändert, während sich Gold 1.4% verteuerte und bei USD 1’366 pro Feinunze schloss. Wir gehen mittelfristig weiterhin von steigenden Goldpreisen aus. An der Zinsfront bleiben die Renditen für langfristige Staatsanleihen im Aufwärtstrend. In Europa erreichten die Zinsen ein neues 52-Wochen-Höchst.
Investoren ziehen Geld aus den Emerging Markets ab
Gute bis ausgezeichnete Firmenresultate verleihen den Börsen in den USA und Europa Schub. Die meisten Unternehmen profitieren von der besseren Konjunktur und den zuvor durchgeführten Kostensenkungen. Zusätzlich geholfen hat der Rücktritt von Mubarak am Freitag. Die Schuldenprobleme in Europa sind in den Hintergrund gerückt. Korrigiert haben in den entwickelten Märkten einzig einzelne Sektoren (z.B. Nahrungsmittel oder Chemie). In den Emerging Markets präsentiert sich dagegen ein etwas anderes Bild, notieren doch zahlreiche Märkte seit Jahresbeginn im negativen Territorium. Dazu gehören Brasilien (-5.1%), Süd-Korea (-4.1%), und Taiwan (-4.1%). Diese Konstellation führt dazu, dass Investoren Geld aus den Emerging Markets abziehen und in die entwickelten Märkte zurückführen. So verzeichneten beispielsweise US-Aktienfonds erstmals seit langem wieder Zuflüsse. Immer mehr Anleger springen noch auf den fahrenden Zug auf. Die Performance des S&P500 ist denn auch beeindruckend. Seit Ende August 2010 stieg der US-Markt praktisch ohne nennenswerte Korrektur mehr als 26%.
Neue Gelder nur noch sehr selektiv investieren
Getreu dem Motto «The Trend is your Friend» könnte diese Hausse durchaus noch etwas anhalten. Wir empfehlen jedoch neue Gelder nur noch sehr selektiv zu investieren, bei bestehenden Positionen den Finger am Abzug zu halten und Aktien mit engen Stopp-Kursen gegen unten abzusichern. Als Neuengagement sehen wir bei den Aktien der Credit Suisse eine Kaufchance (siehe auch Beitrag auf der Seite 6). Die Aktie hat nach an sich guten Quartalszahlen mehr als 7% korrigiert und befindet sich damit etwa 25% unter dem letzten Höchst vom April 2010. Wir halten diese Korrektur für nicht gerechtfertigt und sehen über eine mittlere Frist ein Erholungspotential bei den Aktien der Credit Suisse. (IHAG/mc/hfu)