IHAG-Kommentar: Warten auf Äusserungen der Notenbanker in Jackson Hole

IHAG-Kommentar: Warten auf Äusserungen der Notenbanker in Jackson Hole

Zürich – Die Marktteilnehmer zeigten in der vergangenen Woche geringe Aktivitäten, die Volumen blieben tief. Das vielbeachtete Notenbanktreffen in Jackson Hole brachte auch nichts Neues Der Euro Stoxx 50 und der DAX schlossen über die Woche unverändert, der SMI konnte immerhin 0.4% zulegen und der S&P 500 gar 0.7%.

Derweil läuft die USA wieder gegen ihre Verschuldungs-obergrenze, welche im September angehoben werden muss, will man die Schliessung von öffentlichen Ämtern verhindern. Jedenfalls kam es ab Donnerstag zu Umschichtungen in Bonds und die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen sanken in den USA leicht von 2.20% gegen 2.17%. In Deutschland sank die Rendite im Bund ein paar Basispunkte auf 0.38% und in der Schweiz notierten zehnjährige Eidgenossen bei -0.12% kaum verändert.

Sommerflaute an den Börsen
Bis am Freitag Nachmittag herrschte Sommerflaute auch bei den wichtigsten Währungspaaren. Der EUR/USD notierte lange bei 1.18 und der USD/CHF bei 96.50 Rappen. Der EUR/CHF blieb knapp unter 1.14. In einem Interview liess der Bundesbankpräsident Jens Weidmann durchblicken, dass er das Kaufprogramm der EZB im nächsten Jahr nicht fortsetzen würde und plädierte für einen geordneten Ausstieg. Bereits vorher hatte Mario Draghi für den Herbst eine Grundsatzentscheidung angekündigt. Die nächste Sitzung der EZB ist am 7. September. An der Notenbanktagung in Jackson Hole gaben weder die Fed-Chefin noch der EZB-Präsident Hinweise zum weiteren Vorgehen ihrer Zinspolitik. Dagegen mahnte Yellen, die Regulierungen im Bankensystem nicht gross zu ändern. Das Finanzsystem sei dadurch sicherer und stabiler geworden. Die Devisenmärkte reagierten dahingehend, dass der USD sich etwas abschwächte und der EUR weiter zulegte. Der EUR/USD notierte heute morgen bei 1.1930 und schein gegen die psychologische Marke von 1.20 zu klettern.

Die Lethargie befiel auch den Goldpreis, welcher um USD 1295 pro Unze pendelte. Der Ölpreis konnte den kleinen Anstieg vom Freitag Abend der Vorwoche auf USD 52.30 pro Fass Brent halten. Ein Wirbelsturm bewegt sich Richtung Texas, was dort zu Schliessungen von Raffinerien und Verknappung des Angebotes führen könnte.

Man wartete auf Impulse aus Reden in Jackson Hole, welche aber keine News hervorbrachten. Die Notenbanker liessen sich nicht in die Karten blicken. An den globalen Börsen herrscht Sommerflaute. Einzig die Preise von Industriemetallen klettern munter weiter und ziehen die Rohstoffaktien mit hoch. Auch die Börsen in Asien entwickeln sich gut.

Kurspotential bei Georg Fischer
Bei einzelnen Aktien verdaut Georg Fischer den starken Anstieg nach den überraschend guten Halbjahreszahlen. Mit Eucasting bereits wurde bereits wieder ein Leichtmetall-Druckguss-Spezialist in Rumänien gekauft, welche die Sparte GF-Automotive gut ergänzt, wo die Fabriken teils auf Volllast laufen. Das Gewinnmomentum ist in allen 3 Sparten gut und die Bewertung im Vergleich mit anderen Industrieaktien noch angemessen. Wir sehen weiteres Kurspotential und würden bei Georg Fischer zukaufen.

Entgegen der flauen Börsenlage hellt sich die Stimmung bei Richemont zunehmend auf. Die letzten Exportzahlen der Uhrenindustrie waren zwar gemischt, aber die Chinesen scheinen wieder mehr Uhren zu kaufen. Richemont hat Kosten gesenkt und kontrolliert mit 60% vom Umsatz in eigenen Shops die Verkaufskanäle. Beim aktuellen Kurs liegt zwar eine starke charttechnische Resistance. Falls diese fällt, winkt ein weiterer Kursanstieg, welcher aber auch ein positives Börsenumfeld benötigt. (IHAG/frp/mc/ps)

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