Zürich – Die Aktienmärkte setzten in der letzten Woche zu einer Korrektur an. Besonders stark Federn lassen mussten die europäischen Märkte (Euro Stoxx 50: -4.8%). Aber auch der S&P500 verlor innert Wochenfrist 1.3%. Der SMI fiel um 1.6% und schloss wieder unter der Marke von 6‘500. Gründe dafür waren schlechte Wirtschaftszahlen aus den USA und der Eurozone. So bildete sich beispielsweise in Deutschland der wichtige Ifo-Konjunkturindex weiter zurück. Dazu trübten Proteste gegen die Sparprogramme in Spanien und Griechenland die Stimmung der Investoren.
Mit der gestiegenen Risikoaversion notierte auch der Euro schwächer. Über die Woche verlor der EUR/USD knapp 1%. Wir denken, dass die EZB aufgrund der schlechten Wirtschaftslage eine Zinssenkung vornehmen dürfte, was zusätzlichen Druck auf den Euro auslösen wird. Der EUR/CHF tendierte etwas stärker und schloss knapp unter 1.21. Bei den Rohstoffen erholte sich der Ölpreis von den Verlusten der Vorwoche. Der Ölmarkt befindet sich im Spannungsfeld einer nachlassenden Nachfrage aus China und Ängsten vor Produktionsausfällen. Der Goldpreis konnte seinen Aufwärtstrend fortsetzen und steht ungefähr auf dem Niveau vom letzten Februar. Angesichts der neu angekündigten geldpolitischen Lockerungen und der weiterhin negativen Realzinsen stehen die Chancen gut, dass ein Ausbruch über die Marke von USD 1‘800/Unze gelingt.
Liquiditätshausse zu einem vorläufigen Stillstand gekommen
Die von den Notenbanken ausgelöste Liquiditätshausse ist zu einem vorläufigen Stillstand gekommen. Die Investoren warten nun auf neue Kurstreiber. Von der makroökonomischen Seite dürften diese kaum kommen, denn allen voran in Europa bleiben die Aussichten wenig verheissungsvoll. Aber auch aus China lassen die guten Nachrichten auf sich warten. Der bevorstehende Regierungswechsel führt zu einem Stillstand bei den Förderprogrammen. Es bleiben die Unternehmensnachrichten. Im Fokus steht die „Earnings Season“ in den USA, die in der nächsten Woche einsetzt. Die Gretchenfrage wird sein, inwieweit sich die Firmen der schwächeren Konjunktur entziehen konnten. In Anbetracht einer bereits gut gelaufenen Börse würden wir vor Neuinvestitionen erste Trends bei den Quartalszahlen abwarten.
Investitionen in Goldaktien
In Europa sind die Aktien von Continental in der letzten Woche stark unter Druck gekommen, weil der Hauptaktionär Schaeffler einen Teil seiner Positionen veräusserte. Fundamental hat sich bei Conti aber nichts verändert. Angesichts der attraktiven Produktepalette wird die Firma schneller wachsen können als der allgemeine Automarkt. Im Reifengeschäft helfen die tieferen Kautschukpreise bei gleichzeitig erhöhten Verkaufspreisen. Ein weiterer Wert, der uns gefällt, ist SAP. Die deutsche Softwareschmiede ist dank Cloud-Lösungen, mobilen Anwendungen und HANA in eine neue Wachstumsphase getreten. Zusätzlich soll der Bereich Datenbanken ausgebaut werden. SAP zielt hier vor allem auf den Finanzsektor, wo die Firma bis jetzt untervertreten ist. Angesichts des hohen Goldpreises machen Investitionen in Goldaktien Sinn. Wir favorisieren die Titel von Newmont Mining. Die Aktie hat im Sommer einen Boden gebildet und ist jetzt nach oben ausgebrochen. Mit einem P/E 2013 von 11.2x ist Newmont Mining günstig bewertet. (IHAG/mc/hfu)