Im Zyklus der Lagerbestände

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(Foto: Dreaming Andy - Fotolia.com)

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Zürich – Die Lagerbestände sind stark mit dem Konjunkturzyklus korreliert und daher eine wichtige Prüfgrösse, ob sich eine Volkswirtschaft in einer frühen oder späteren Phase eines wirtschaftlichen Aufschwungs befindet. Wenn wir die aktuelle wirtschaftliche Landschaft beobachten, so sehen wir, dass in den meisten grossen Volkswirtschaften der vorhandene Lageraufbau zulasten des Wachstums in den kommenden Quartalen gehen dürfte, was dazu passt, dass sich ihre Konjunkturzyklen in einer späteren Phase befinden.

In den USA und Grossbritannien zum Beispiel hat die Bestandsaufstockung in den Lagern einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum in den letzten zwei Jahren geliefert und die Bestandsunterdeckung, die während und unmittelbar nach der Finanzkrise entstand, ist mittlerweile abgearbeitet. Die jüngsten Bestandsdaten in beiden Volkswirtschaften weisen auf eine leichte Wachstumsbremse während des restlichen Jahres hin. Eine destabilisierende Bremse würde eine erhebliche Abschwächung der Inlandsnachfrage erfordern. Die Lagerbestände in Japan erscheinen eher hoch, weil die stärkere externe und interne Nachfrage, auf welcher der Bestandsaufbau gründete, nicht eingetreten ist.

Verschlechterte Nachfragebedingungen
Die meisten der grossen Schwellenländer, die wir verfolgen, scheinen auch in einer Abbauphase der Bestände zu sein, da sich die Nachfragebedingungen verschlechtern. Russland und Brasilien erleben dabei den grössten Lagerabbau, während sich die Rezession in beiden Ländern intensiviert. Dies wird die Schwäche des gemessenen BIP-Wachstums der Schwellenländer insgesamt verstärken, bis die Überbestände abgearbeitet sind und die Nachfrage sich zu erholen beginnt.

Die Ausnahmen von diesem Muster, also Länder, wo wir Raum für Vorräte als Teil eines positiven Kreislaufs sehen, sind die Eurozone und Indien. Trotz eines überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums hat der Lageraufbau das Wachstum der Eurozone in drei der letzten vier Quartale geschwächt, da die Unternehmen auf Beweise gewartet haben, dass das Wachstum nachhaltig ist, bevor sie höhere Lagerbestände aufrechterhalten. Da sich das Geschäftsklima gut behauptet, obwohl sich die Probleme in den Schwellenländern intensivieren, erwartet Standard Life Investments hier einen positiven Beitrag zum Wachstum im nächsten Jahr.

Indien ist in einer ähnlichen Ausgangslage. Die Konjunktur des Landes erreichte 2012/13 die Talsohle, aber die Unternehmen waren bisher zurückhaltend beim Aufbau von Vorräten aufgrund der erhöhten politischen und politischen Unsicherheit. Obwohl die neue Regierung nicht völlig überzeugend konnte, haben sich die Funktionsweise des Landes und die Geschäftsbedingungen jüngst verbessert, was die Bühne für einen Lageraufbau schaffen sollte. (SLI/mc)

Vollständiger Researchbericht (engl.)

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