San Francisco – Die US-Grossbank Wells Fargo bleibt allen Krisen zum Trotz auf Rekordkurs. Im zweiten Quartal stieg der Gewinn dank lukrativer Kreditgeschäfte und gesunkener Kosten um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 4,6 Milliarden Dollar – mehr als je zuvor, wie das Unternehmen am Freitag in San Francisco mitteilte. Damit übertraf es die Erwartungen von Analysten leicht.
Die Schuldenkrise lässt Wells Fargo weitgehend kalt, weil sich das Institut auf das Privatkundengeschäft konzentriert und vergleichsweise wenig Investmentbanking betreibt. Wells Fargo profitiert besonders vom wieder anziehenden Immobilienmarkt in den USA. Die Bank hat sich zum grössten Kreditgeber für Häuser des Landes entwickelt, ein Drittel aller Immobiliendarlehen stammen inzwischen vor ihr. Da sich die Wirtschaftslage in den USA in diesem Jahr etwas entspannt hat, zahlen die Schuldner ihre Kreditraten auch wieder pünktlicher.
Gewinner der Finanzkrise
Die Bank ist einer der grossen Gewinner der Finanzkrise. Sie hatte in der Krise den Rivalen Wachovia übernommen. Inzwischen mischen die Kalifornier auch international stärker mit. Von der zerschlagenen Düsseldorfer WestLB übernahmen sie Ende Juni das Geschäft mit Beteiligungsgesellschaften und Immobilienfonds sowie ein milliardenschweres Kreditpaket. (awp/mc/pg)