ING fährt Milliardengewinn ein

ING fährt Milliardengewinn ein
Ralph Hamers, CEO ING Group. (Foto: ING)

Ralph Hamers, CEO ING Group. (Foto: ING)

Amsterdam – Die niederländische Bank ING bleibt trotz des historischen Zinstiefs auf Erfolgskurs. Im vergangenen Jahr legte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn um 23 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zu, wie das Institut am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Dabei profitierte ING von einer erhöhten Kreditvergabe und der guten Wirtschaftslage auf seinen wichtigsten Märkten. Deshalb musste die Bank gut 15 Prozent weniger in die Vorsorge für Kreditausfälle stecken.

Die Erträge legten um acht Prozent auf 16,5 Milliarden Euro zu. Zudem zahlte sich das Sparprogramm des seit gut zwei Jahren amtierenden Vorstandschefs Ralph Hamers aus. Die Kosten zogen daher auch nicht so stark wie die Erträge an. Unter dem Strich schnellte der Überschuss wegen deutlich geringerer Kosten für den vor dem Abschluss stehenden Konzernumbau um 220 Prozent auf 4 Milliarden Euro nach oben.

Da die Bank gut mit Kapital ausgestattet ist, sollen die Aktionäre für 2015 eine Dividende von 65 Cent erhalten. Gewinn, Erträge und Dividende fielen besser aus als Experten zuletzt erwartet hatten. ING-Aktien schossen am Donnerstagvormittag fast 8,5 Prozent nach oben und waren damit bester Wert im EuroStoxx 50 .

Deutschland-Geschäft stark
Die Bank profitierte auch von einem starken Deutschland-Geschäft, das seinen Vorsteuergewinn um ein Drittel auf 1,15 Milliarden Euro steigerte und damit erstmals mehr als eine Milliarde verdiente. Zu der Sparte gehört neben dem Kreditvermittler Interhyp vor allem die Direktbank ING Diba.

Die Folgen der Finanzkrise hat ING längst hinter sich gelassen. Damals musste der Konzern noch durch den niederländischen Staat aufgefangen werden. Die Hilfsgelder sind inzwischen wieder samt Zinsen zurückgezahlt.

Zudem befindet sich die wegen der Staatshilfe notwendige Abspaltung der Versicherungssparte auf einem gutem Weg. In der NN Group hat ING sein europäisches und japanisches Versicherungsgeschäft gebündelt und an die Börse gebracht. Zuletzt reduzierte ING seinen Anteil auf rund 14 Prozent. Zudem wurden Anfang Februar bestehende feste Kooperationsverträge beendet. (awp/mc/ps)

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