Italien-Anleihen unter Druck – 10 Jahres-Rendite auf höchstem Stand seit 2014
Frankfurt – Italienische Staatsanleihen sind am Freitag erneut unter Druck geraten. Im Gegenzug knüpften die Risikoaufschläge an die starken Zuwächse der Vortage an. Zeitweise stieg die Rendite für Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren am Morgen bis auf 3,73 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit 2014.
Die Sorge vor einer zu hohen Verschuldung in Italien bleibt das bestimmende Thema am europäischen Markt für Staatsanleihen. Zuletzt hatte die EU-Kommission im Haushaltsentwurf der italienischen Regierung schwere Verstösse gegen die Regeln der Eurozone gesehen und die Pläne zur Neuverschuldung als «noch nie dagewesene» Abweichung von den Kriterien des Stabilitätspaktes bezeichnet.
Kursausschläge nicht mehr so heftig
Allerdings sind die Ausschläge bei italienischen Papiere nicht mehr so stark wie am Vortag. Auch die Renditen von Staatsanleihen aus Spanien und Portugal, die am Donnerstag ebenfalls unter Druck geraten waren, gaben kurz vor dem Wochenende nur leicht nach.
Mit Blick auf die jüngste Kursentwicklung am Markt für europäische Staatsanleihen erkannte Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank mittlerweile Parallelen zur Euro-Schuldenkrise. «Die Kombination aus steuersenkenden Rechts- und ausgabenfreudigen Links-Populisten in Rom hat Italiens Anleihen wieder eine Dynamik beschert, die sehr an 2011 erinnert», beschrieb Leuchtmann die Stimmung am europäischen Anleihemarkt. (awp/mc/ps)