Italien: Polit-Krise erhöht Finanzierungskosten drastisch

Anleihen

Rom – Die politische Krise in Italien treibt die Refinanzierungskosten für das Land in die Höhe. Dies geht aus einer Aufstockung dreier langlaufender Staatsanleihen vom Mittwoch hervor. Positiv zu werten ist jedoch, dass ein grossangelegter Käuferstreik ausblieb, wenngleich die Nachfrage bei einer Anleihe hinter den Erwartungen zurückblieb. Die italienische Börse reagierte dennoch negativ auf die Auktion.

Die drittgrösste Euro-Volkswirtschaft versteigerte drei Anleihen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren. Insgesamt nahm das Land damit frisches Kapital in Höhe von 5,57 Milliarden Euro auf, wie aus Angaben der Schuldenverwaltung hervorgeht. Geplant waren bis zu sechs Milliarden Euro.

Renditen schnellen in die Höhe
Obwohl die Nachfrage der Anleger im Vergleich zu früheren Auktionen anstieg, erhöhten sich die zu zahlenden Renditen erheblich. Bei der fünfjährigen Anleihe stieg sie von 0,56 auf 2,32 Prozent, während der durchschnittliche Zins der siebenjährigen Anleihe von 1,7 auf 3,0 Prozent anstieg. Die Rendite des zehnjährigen Papiers schnellte von 0,23 auf 2,0 Prozent. Im Vorfeld der Versteigerung hatte es unter Marktteilnehmern Spekulationen gegeben, die Auktion könnte angesichts des schlechten Marktumfelds sogar abgesagt werden. Am Dienstag war es am italienischen Anleihemarkt zu Verwerfungen gekommen. Auslöser war die schwere Polit-Krise, deren Kern die EU- und eurokritische Haltung der derzeit dominierenden politischen Kräfte im Land ist. (awp/mc/cs)

 

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