Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
Rom – Die italienische Staatsverschuldung hat inmitten der sich verschärfenden Finanz- und Wirtschaftskrise des Landes einen neuen Rekordwert erreicht. Die Schulden des Landes stiegen im Juni um 4,9 Milliarden Euro und überschritten damit erstmals die Marke von 1,9 Billionen Euro, wie die italienische Notenbank am Freitag mitteilte.
Die Staatsverschuldung liegt damit weiter bei etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie bis Juni um knapp 3,2 Prozent an.
Weitere Einsparungen
Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi hatte zuvor bei einer Konferenz laut Teilnehmern angekündigt, in den kommenden beiden Jahren weitere 45 Milliarden Euro einsparen und eine Sondersteuer auf hohe Einkommen erheben zu wollen. Das Kabinett wollte noch am Freitagabend darüber beraten. Das Parlament hatte bereits im Juli Einsparungen von 48 Milliarden Euro beschlossen.
Ausgeglichenes Budget bis 2013
Italien will bereits im Jahr 2013 einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Wirtschafts- und Finanzminister Giulio Tremonti hatte am Donnerstag während einer Krisensitzung des aus der Sommerpause zurückgerufenen Parlaments weitere Sparmassnahmen angekündigt, um dies zu erreichen. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) Rom unter Druck gesetzt. (awp/mc/ps)