IWF-Chefin Christine Lagarde.
Peking – Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat «politische Klarheit» in Italien gefordert. Der IWF sei zur Hilfe in der italienischen Schuldenkrise bereit, sagte Lagarde am Donnerstag ferner vor Journalisten in Peking. «Politische Klarheit ist das, was notwendig ist.» Niemand wisse, wer als politischer Führer aus der Krise hervorkomme, sagte Lagarde in einem Hinweis auf die Regierungskrise in Rom. «Politische Klarheit ist für bessere Stabilität förderlich.»
Der Währungsfonds stehe zur Unterstützung in der Krise zur Verfügung. «Wir sind bereit, die Rolle zu spielen, die unsere Mitglieder von uns erwarten.» Zur Lösung der globalen Wirtschaftskrise sei auch eine bessere Kooperation mit den Schwellenländern notwendig, die eine wichtige Rolle mit ihrer Wirtschafts- und Währungspolitik spielten, sagte Lagarde. China sei «ziemlich besorgt» über die Schuldenkrise in Europa.
Mögliche Beteiligung Chinas an EFSF
Auf dem Programm von Lagarde, die am Freitag auch Gespräche in Japan führen wird, stand am Donnerstag auch ein Treffen mit Regierungschef Wen Jiabao. Sie hatte in Peking auch Zentralbankchef Zhou Xiaochuan und den für Wirtschaftspolitik zuständigen Vizepremier Wang Qishan gesprochen. Im Mittelpunkt standen auch eine mögliche chinesische Beteiligung an dem erweiterten europäischen Rettungsschirm (EFSF) für den Euro. Vor ihrer Reise nach Asien hatte Lagarde auch Russland besucht. (awp/mc/ps)