US-Finanzminister Timothy Geitner.
Washington – Bei der geplanten Erhöhung seiner finanziellen Schlagkraft gegen die Euro-Krise muss der Internationale Währungsfonds (IWF) offensichtlich auf die Hilfe der USA verzichten. Die Regierung in Washington bekräftigte ihre Haltung, dem globalen Krisenhelfer kein weiteres Geld zur Verfügung stellen zu wollen. «Wir haben unseren internationalen Partnern gesagt, dass wir nicht vorhaben, zusätzliche Ressourcen für den IWF freizumachen», hiess es nach Medienberichten vom Donnerstag aus dem US-Finanzministerium.
Europa habe die Kapazität, seine Probleme selbst zu lösen, verlautete weiter. «Der IWF kann keine robuste Brandschutzmauer für die Eurozone ersetzen.» Die USA fordern von den EU-Ländern, die Krise mit ausreichendem eigenen Mitteleinsatz entschiedener anzugehen. Auch das politische Klima in dem hoch verschuldeten Land würde die Regierung von US-Präsident Barack Obama bei einer teuren Hilfe Europas mit Steuergeldern im Wahljahr in Erklärungsnot bringen. Die USA sind mit Abstand der grösste Anteilseigner im IWF.
Erhöhung der finanziellen Schlagkraft
Der IWF hatte am Mittwoch angekündigt, aus Sorge vor einer Ausweitung der Euro-Krise seine finanzielle Schlagkraft um 500 Milliarden Dollar erhöhen zu wollen. Die Mittel sollen im Ernstfall für Kredite an angeschlagene Euroländer verwendet werden. Der Grossteil des Geldes muss aber erst noch eingesammelt werden. (awp/mc/ps)