Japans Ministerpräsident Naoto Kan.
Tokio – Nach Standard & Poor’s und Fitch hat nun auch die dritte grosse US-Ratingagentur, Moody’s, eine mögliche Herabstufung der japanischen Kreditwürdigkeit angedeutet. Überprüft werde derzeit die Einstufung «Aa2» für Staatsanleihen in einheimischer und ausländischer Währung, teilte das Unternehmen am Dienstag in Tokio mit.
Auslöser seien Zweifel an der langfristigen haushaltspolitischen Stärke des Landes vor dem Hintergrund der Erdbebenkatastrophe im März.
Staatsverschuldung bei 210% des BIP
An weiteren Gründen nannte Moody’s die Besorgnis hinsichtlich des künftigen Wirtschaftswachstums. Eine ungenügende politische Antwort auf die derzeitige Situation könne die Fähigkeit der Regierung zur Verringerung des Haushaltsdefizits beeinträchtigen. Nach Ansicht der Analysten könnte der Schuldenstand ohne geeignete Gegenmassnahmen noch wesentlich über das gegenwärtige Niveau steigen. Dieses liege bereits deutlich über dem anderer Industrieländer. Japans Staatsverschuldung belief sich Ende 2010 auf 210 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
Fich stuft Bonität Japans noch mit AA ein
Vor wenigen Tagen hatte Fitch seinen Ausblick für die langfristige Beurteilung Japans von «stabil» auf «negativ» gesenkt. Die Ratingagentur stuft die Bonität des Landes derzeit mit der Note «AA» ein. Im April hatte Standard & Poor’s seinen Ausblick ebenfalls von «stabil» auf «negativ» heruntergestuft. (awp/mc/ps)