Japans designierter Notenbankchef signalisiert schnelle Lockerung

Haruhiko Kuroda

Japans Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda.

Haruhiko Kuroda, designierter Gouverneur der Bank of Japan.

Tokio – Die japanische Notenbank steuert auf eine schnelle Lockerung ihrer bereits sehr expansiven Geldpolitik zu. Hierauf deuten Äusserungen des designierten Chefs der Bank of Japan vom Montag hin. Unter seiner Leitung werde die Notenbank ihre Geldpolitik «bald» weiter lockern, sagte Haruhiko Kuroda am Montag vor dem Oberhaus des japanischen Parlaments. Kuroda sprach im Rahmen seiner Berufungsanhörung zum neuen Notenbankchef. Er bekräftigte, das Inflationsziel der Notenbank von zwei Prozent in spätestens zwei Jahren erreichen zu wollen.

Die gegenwärtige Geldpolitik der Bank of Japan bezeichnete Kuroda als unzulänglich. Japan leidet seit langem unter rückläufigen Verbraucherpreisen und einer schwachen Wirtschaftsentwicklung. Abermals sprach sich der derzeitige Chef der Asiatischen Entwicklungsbank dafür aus, das Zinsniveau über den Kauf langlaufender Staatsanleihen zu drücken. Auch den Kauf derivativer Finanzprodukte wie Zinsswaps schloss Kuroda auf Rückfrage nicht aus.

Immenser politischer Druck
Kuroda soll bereits die nächste Zinssitzung der Bank of Japan leiten. Sie wird am 3. und 4. April stattfinden. Dann sollen auch seine beiden neuen Stellvertreter, der Wirtschaftsprofessor Kikuo Iwata und Notenbankdirektor Hiroshi Nakaso, mit an Bord sein. Die Erwartungen an das neue Team sind hoch. Es wird damit gerechnet, dass die für 2014 beschlossenen unbegrenzten Anleihekäufe vorgezogen werden. Der politische Druck ist immens. Die neue Regierung um Premier Shinzo Abe will die Binnenwirtschaft mit aller Kraft durch eine noch expansivere Geldpolitik anschieben. (awp/mc/ps)

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