Japans Geldpolitik bleibt extrem expansiv

Japans Geldpolitik bleibt extrem expansiv

Tokio – Japans Notenbank hat ihren Kurs einer äussert locken Geldpolitik erneut bestätigt. Wir erwartet beschlossen die Währungshüter am Dienstag, dass der Kauf von Wertpapieren zur Stützung der Wirtschaft im bisherigen Umfang fortgesetzt wird. Damit wird die Bank of Japan (BoJ) weiter Papiere in einem Volumen von 60 bis 70 Billionen Yen (bis zu 495 Milliarden Euro) pro Jahr kaufen.

Die Zentralbank hielt auch an ihrer Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftslage fest. Demnach habe sich die konjunkturelle Erholung zuletzt «moderat» fortgesetzt. Allerdings gebe es vor dem Hintergrund der jüngsten Steuererhöhung einige «Schwankungen», hiess es weiter in der Mitteilung. Anfang des Monats hatte die Regierung in Tokio die Mehrwertsteuer spürbar angehoben.

Deflation soll nachhaltig überwunden werden
Vor einem Jahr hatte die BoJ beschlossen, mit Hilfe einer äussert expansiven Politik die Geldbasis in den kommenden zwei Jahren zu verdoppeln. Ziel ist es, die jahrelange Phase einer Deflation nachhaltig zu überwinden und bis zum kommenden Jahr eine Inflationsrate von zwei Prozent zu erreichen.

Grösster Überschuss in der Leistungsbilanz seit April 2013
Laut Angaben des japanischen Finanzministeriums ebenfalls vom Dienstag erzielte die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt bei Geschäften mit dem Ausland erstmals seit September 2013 wieder einen Überschuss. Für Februar bezifferte das Ministerium das Plus in der Leistungsbilanz auf 612,7 Milliarden Yen (4,3 Mrd Euro). Das ist der grösste Überschuss seit vergangenen April. Experten hatten allerdings mit einem etwas höheren Überschuss gerechnet. Zuvor gab es in vier Monaten in Folge jeweils mehr oder weniger grosse Defizite in der Leistungsbilanz.

Der Überschuss in der Leistungsbilanz, in der alle Geschäfte einer Volkswirtschaft mit dem Ausland erfasst sind, ist auf Gewinne aus Kapitalanlagen ausserhalb Japans zurückzuführen. Die Handelsbilanz war dagegen – wie bereits bekannt – auch im Februar wegen der hohen Energieimporte tief im Minus. (awp/mc/pg)

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