Masaaki Shirakawa, Gouverneur Bank of Japan.
Tokio – Die japanische Notenbank pumpt wegen des Yen-Höhenflugs und der daraus folgenden Probleme für die heimische Wirtschaft wieder einmal mehr Geld in den Markt. Das Programm für den Rückkauf japanischer Staatsanleihen werde um fünf Billionen Yen auf 55 Billionen Yen (rund 518 Mrd Euro) erhöht, teilte die Notenbank am Donnerstag in Tokio mit. Der Leitzins bleibe weiter praktisch bei null Prozent.
Die Währungshüter in Japan können wegen der seit Jahren herrschenden Nullzinspolitik ihre Geldpolitik praktisch nur über den Rückkauf von Anleihen steuern. Mit dem höheren Volumen will die Notenbank das Wachstum absichern.
Fluchtwährung
Japan leidet noch unter den Folgen der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe. Hinzu kommt die anhaltende Aufwertung des Yen. Die japanische Währung wird wegen der Schuldenkrisen in Europa und den USA neben dem Schweizer Franken als Fluchtwährung benutzt. Zuletzt war der Yen im Vergleich zum Dollar auf den höchsten Stand seit Ende des zweiten Weltkriegs geklettert. Nach der Ankündigung der Notenbank, erneut mehr Anleihen kaufen zu wollen, gab der Yen leicht nach. Ein hoher Yen erschwert die Exporte von japanischen Unternehmen und ist daher ein Mühlstein für die stark von Ausfuhren abhängige Wirtschaft.
Einzelhandel verbucht zweiten Umsatzrückgang in Folge
In Japan sind die Einzelhandelsumsätze im September zum zweiten Mal in Folge gesunken. Nach einem starken Rückgang im Vormonat um 2,6 Prozent sanken sie im Jahresvergleich um 1,2 Prozent, wie die Regierung am Donnerstag in Tokio mitteilte. Experten hatten mit einem nur geringfügigen Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. (awp/mc/ps)