Japans Notenbank stockt direkte Corona-Hilfen für Unternehmen kräftig auf
Tokio – Die japanische Notenbank (BoJ) hat ihre direkte Unterstützung für japanische Unternehmen inzwischen deutlich hochgefahren, um der heimischen Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Das Volumen des für die Unterstützung von Unternehmen geschnürten Corona-Pakets beläuft sich inzwischen auf rund 110 Billionen Yen (902,5 Mrd Euro), wie aus den am Dienstag in Tokio veröffentlichten Unterlagen hervor geht. Bisher hatte die BoJ den Umfang des Programms auf zirka 75 Billionen Yen beziffert. Die Notenbank bestätigte am Dienstag zudem ihren Kurs, die Geldschleusen grundsätzlich weit geöffnet zu halten.
Die Währungshüter hatten erst Ende Mai ein zusätzliches Programm zur Unterstützung kleinerer und mittlerer Unternehmen beschlossen. Dabei geht es um Kredite im Volumen von 30 Billionen Yen. Diese Unternehmen stellen das Gros der Arbeitsplätze in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt. Das Programm ist jetzt in das Volumen des Hilfsprogramms für Unternehmen eingerechnet. Aus den Unterlagen vom Dienstag geht hervor, dass das Limit für den direkten Aufkauf von Unternehmensanleihen im Rahmen des Corona-Programms bei 20 Billionen Yen bleibt.
Japan ist wegen der Corona-Pandemie im ersten Quartal in eine Rezession gerutscht. Im zweiten Quartal erwarten Ökonomen einen noch stärkeren Rückgang der Wirtschaftsleistung. Die Regierung Japans stemmt sich mit milliardenschweren Konjunkturprogrammen gegen die Folgen der Krise und erhält dabei Unterstützung der japanischen Notenbank, die seit Jahren ohnehin die Wirtschaft mit negativen Leitzinsen und Anleihekaufprogrammen in Milliardenumfang stützt. (awp/mc/ps)