Basel – Wer an gefährliche Sportarten denkt, hat Base-Jumpen, Fallschirmspringen oder Freeclimbing vor Augen. Eine auf 3’000 Fällen basierende Studie der Baloise zeigt aber: Jeder vierte Sportunfall ereignet sich beim Fussballspielen.
Die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 wird bald Millionen Fans in Stadien, bei Public Viewings und vor dem Fernseher begeistern. Was viele nicht wissen: Fussball ist nicht nur die beliebteste, sondern auch diejenige Sportart, bei der es am häufigsten zu Verletzungen kommt. Alleine in der Schweiz können gemäss offizieller Unfallstatistik jährlich gesamthaft 45’000 Verletzungsfälle gezählt werden. Die von 2015 bis 2017 durchgeführte Studie des Versicherers bestätigt diese Zahlen.
Männlich, 31 Jahre alt und für 32 Tage krankgeschrieben
In 88% dieser Fälle ist die verletzte Person männlich sowie durchschnittlich 31 Jahre alt. Die Wahrscheinlichkeit, sich dabei am Fussgelenk oder Knie zu verletzen, ist mit jeweils rund 25% am grössten. Die Unfälle belasten nicht nur den Verletzten, sie führen auch zu deutlichen wirtschaftlichen Einbussen. Bei Arbeitsunfähigkeit fehlt die verunfallte Person durchschnittlich 32 Tage. Gesamthaft entstehen gemäss offizieller Unfallstatistik jährlich unfallbedingte Kosten von rund 170 Mio Franken.
Profis können Zweikampfverhalten besser «lesen»
Was auffällt: Profis und Amateure verletzen sich grundsätzlich unterschiedlich. So erleiden Profifussballer gerade im Zweikampf weniger schwere Verletzungen als Amateure. Zum einen vermeiden sie durch die präzise Ballführung den direkten Kontakt mit dem Gegner, zum anderen haben die Verteidiger ein besseres Timing bei der Zurückgewinnung des Balles. Somit erstaunt es nicht, dass Amateure zweimal so viele Frakturen wie Profifussballer erleiden. Dafür haben Profifussballer deutlich öfter durch die konstant hohe Belastung Verletzungen wie Zerrungen oder Risse. Verschont bleiben wiederum bei ihnen meistens die Zähne: Mitunter auch weil sich die Profis besser mit Armen und Händen regelkonform zu schützen wissen.
Die Zähne der Amateurfussballer werden im Vergleich fast doppelt so oft in Mitleidenschaft gezogen. Bei diesen statistischen Werten gilt es zu beachten, dass das Durchschnittsalter beim Amateurfussballer 31 Jahre beträgt und sich vom Kindheits- bis ins Seniorenalter zieht, während sich die kurze aber intensive Karriere des Profifussballers bei vergleichbarem Alter bereits dem Ende zuneigt. (mc/pg)