JPMorgan-CEO Jamie Dimon.
New York – Fast vier Jahre nach der spektakulären Pleite von Lehman Brothers muss sich ein anderes Wall-Street-Haus wegen seiner damaligen Geschäfte mit der Investmentbank verantworten. Die führende US-Bank JPMorgan Chase büsst mit 20 Millionen Dollar, weil sie nach Ansicht der US-Finanzaufsicht CFTC dem Wettbewerber mehr seiner gefährlichen Deals ermöglicht hat als sie gedurft hätte.
Die CFTC bemängelte am Mittwoch im Kern, dass JPMorgan Chase dem damaligen Geschäftspartner in den beiden Jahren vor der Pleite zu grossen Kredit gewährt habe. JPMorgan Chase habe entgegen den Regeln auch Kundeneinlagen als Sicherheit akzeptiert. Mit dem geliehenen Geld konnte Lehmann dann spekulieren – am Ende verzockte sich der Koloss massiv auf dem US-Häusermarkt. Der Zusammenbruch im September 2008 schickte Schockwellen durch die Finanzwelt.
JP Morgan räumt Fehler ein
Die Kundengelder, die JPMorgan zu Lehmans Vermögen zählte, lagerten auf Konten innerhalb des eigenen Hauses. JPMorgan räumte in einer Stellungnahme Fehler bei der Kreditberechnung ein, allerdings seien die Summen klein gewesen im Vergleich zum Gesamtgeschäft mit Lehman. Die Finanzaufsicht rügte JPMorgan zudem dafür, die Kundengelder nach dem Zusammenbruch von Lehman zu spät freigegeben zu haben.
Vergleich
Die CFTC einigten sich in einem Vergleich auf die Strafzahlung. Am Morgen hatte die «New York Times» bereits über die drohende 20-Millionen-Busse berichtet. Für die CFTC sei das eine hohe Summe, merkte die Zeitung an. «Für eine Bank von der Grösse von JPMorgan ist das aber kaum mehr als ein Rundungsfehler.» (awp/mc/ps)