Neues Ungemach für JPMorgan-CEO Jamie Dimon.
New York – Nach der Bank of America muss sich möglicherweise auch JPMorgan Chase wegen des Verkaufs von Hypothekenpapieren im Vorfeld der Finanzkrise verantworten. Kalifornische Staatsanwälte haben Ermittlungen eingeleitet, wie der US-Branchenprimus am Mittwoch in seinem Quartalsbericht enthüllte. Es geht dabei um Geschäfte aus den Jahren 2005 bis 2007. Den Höhepunkt der Krise markierte der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008.
Es ist eine von vielen juristischen Baustellen bei JPMorgan Chase. Nachdem die Bank früher als mustergültiger Spieler an der Wall Street galt, hat spätestens ein 6,2 Milliarden Dollar schwerer Verlust aus Finanzwetten im vergangenen Jahr die Aufsichtsbehörden alarmiert. Zuletzt musste JPMorgan 410 Millionen Dollar zahlen wegen Vorwürfen, Mitarbeiter hätten den Strommarkt manipuliert. Auch der Vorwurf der Preistreiberei am Alumarkt steht im Raum. JPMorgan stellte im vergangenen Quartal 678 Millionen Dollar für juristische Streitigkeiten zurück – mehr als doppelt soviel wie im Vorjahreszeitraum.
JPMorgan Chase in guter Gesellschaft
Betrügereien beim Verkauf von Hypothekenpapieren wurden bereits mehreren Banken vorgeworfen. Erst am Dienstag hatten das Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC die Bank of America verklagt. Sie werfen dem JPMorgan-Rivalen vor, seinen Kunden die schlechte Qualität der enthaltenen Eigenheimkredite verschwiegen zu haben. In der Finanz-und Wirtschaftskrise hatten viele Kreditnehmer ihre Raten nicht mehr zahlen können, was den Wert der Papiere einbrechen liess. (awp/mc/ps)