JPMorgan-CEO Jamie Dimon.
New York – JPMorgan muss zahlreichen Grossinvestoren 4,5 Mrd Dollar zur Beilegung eines Streits um fragwürdige Hypothekengeschäfte zahlen. 21 Investoren hätten der Einigung zugestimmt, teilte die grösste US-Bank am Freitagabend mit. Die Einigung bedarf noch der Zustimmung aller zuständigen Gremien. Die Kanzlei der Investorengruppe nannte eine Frist dafür bis zum 15. Januar, die jedoch auch um 60 Tage verlängert werden könnte.
JPMorgan, deren Ruf wegen zahlreicher Skandale ramponiert ist, sprach von einem weiteren wichtigen Schritt, um die Rechtsstreitigkeiten aus der Welt zu schaffen. Die gebildeten Reserven sollten ausreichen. 23 Mrd Dollar hat das Institut insgesamt schon für juristische Vergleiche, Strafen und Gerichtsprozesse zurückgelegt. Die hohen Sonderlasten hatten die ansonsten erfolgsverwöhnte Bank im dritten Quartal erstmals seit fast zehn Jahren in die Verlustzone gedrückt.
Vergleichsanstrengungen mit US-Justiz
JPMorgan bemüht sich parallel um eine Einigung mit dem US-Justizministerium. Im Gespräch ist eine Zahlung von 13 Mrd Dollar. Auch hier geht es um riskante Geschäfte mit schlecht abgesicherten Hypotheken, die als Auslöser der Finanzkrise gelten. Der Bank werden Gesetzesverstösse beim Verkauf von Wertpapieren und Immobilienkrediten vorgeworfen.
Bank of America zahlt 8,5 Mrd USD
Nach dem Platzen der Preisblase am US-Immobilienmarkt 2007 wurden die meisten mit Hypotheken besicherten Wertpapiere weitgehend wertlos. Die Besitzer machten hohe Verluste und pochen seit langem auf Schadenersatz. JPMorgan ist nicht die einzige Bank, die wegen solcher Hypotheken-Geschäfte Ärger hat. Die Bank of America hatte sich 2011 mit 22 Anlegern auf eine Zahlung von 8,5 Mrd Dollar verständigt. (awp/mc/ps)